Findungsangst
Manchmal überkommt mich eine Angst. Ohne, dass ich meine Gedanken bewusst in eine Richtung steuere, fängt mein Herz an schneller zu schlagen und ich kann nicht mehr richtig atmen. Ich verliere dann die Distanz zu allem und irgendwie beginnt sich alles zu drehen. Ich sehe nicht mehr richtig, wer ich wirklich bin. Gedanken darüber, wer ich mal war, werden Gedanken darüber, wer ich gerade bin und wer ich mal sein will, und sie alle scheinen irgendwie nicht richtig zusammenzupassen. Das macht mir Angst. Ich konzentriere mich darauf, wer ich einmal werden will und die Ungewissheit darüber, was im nächsten Jahr, in den nächsten zehn oder in vierzig Jahren passiert sein wird, macht mir Angst. Wenn ich in diesen Phasen in meinem eigenen Ozean aus Gedanken untergehe, schaffe ich es nie, zu schwimmen. Manchmal sind es Tage, manchmal Wochen oder Phasen. Ich frage mich, ob ich eine zu schöne Kindheit hatte. Gibt es das überhaupt? Eine zu schöne Kindheit? Aber ich musste mir nie Sorgen machen, nie Sorge um irgendetwas haben, die ersten siebzehn Jahre meines …