Alle Artikel mit dem Schlagwort: zeit/geschehen

Wer hat Angst vor Greta Thunberg? – Zeit/Geschehen

„Ich will, dass ihr in Panik ausbrecht!“ – so selbstbewusst würde (und da bin ich mir sicher) kaum einer von uns sich vor die ganze Welt stellen und das Kind beim Namen nennen. Greta Thunberg ist deshalb besonders, weil sich über das Gewöhnliche hinweg setzt. Das Gewöhnliche, die bestehenden Verhältnisse zwar vielleicht nicht zu dulden, aber konkret, vielleicht auch aus einem gewissen Mangel an Mitteln heraus, doch irgendwie einfach zu dulden. Greta Thunberg tauchte auf wie ein Schrei, der schon vielen lange in der Kehle saß, aber nie ganz ausgestoßen wurde. Und mit dem was sie sagt, eröffnet sie vor allem uns, denen, die nicht in der Liga der hohen Politiker mitspielen, ganz neue Blickwinkel auf die Klimapolitik und die Lage der Welt. Dass der Klimawandel ein Problem ist und uns schon warnend auf die Schulter tippt ist und zwar allen bekannt, doch wer von uns überblickt schon vollkommen klar und informiert alle klimapolitischen Probleme unserer Erde?Doch Greta klärt nicht nur auf, sondern tut vor allem eines: sie prangert eben diese Menschen, der hohen Klimapolitik …

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(K)ein Sommernachtstraum – Zeit/Geschehen

Was für ein Sommer. Gut, dass er endlich vorbei ist. Eingefleischte Sommerfans werden mich als Herbstliebenden für diesen Satz nahezu steinigen wollen, aber wenn wir in diesem Jahr von einem wirklich genug hatten, dann von Sommer und Wärme. Seit April war es bis vor wenigen Wochen einfach nur Sommer gewesen. Nichtmal irgendein Frühling hat dazwischen Platz gefunden. Wo am 01. April noch Schnee lag, wurden gegen Ende April schon mehr als 25 Grad gemessen. Was für manche sicherlich ein Traum war, war aber für die Allgemeinheit gesehen eher weniger erfreulich. Dieser Sommer war sicherlich ein sich über fast fünf Monate erstreckendes, einziges Wetterphänomen, das mehr als deutlich seine Spuren hinterlassen hat. Jetzt im Nachhinein bleibt da natürlich Raum für Spekulationen. Wie kam es dazu? Klimawandel oder einfach nur reiner Zufall? Da ich Sommer in seinen Extremformen nun so gar nicht leiden kann, waren viele Wochen dieses Jahres eine reinste Qual für mich. Am meisten hat mich jedoch über diese ganze Periode hinweg vor allem eines stark aufgeregt und noch mehr belastet als die Hitze: die …

Chemnitz – ein Versuch, Worte zu finden

Als man mich fragte, ob ich einen Text über Chemnitz schreiben könne, wusste ich einfach nicht wie. Man kann nur über Dinge schreiben, die man versteht, jedoch fehlte mir jegliches Verständnis in dieser Situation völlig. Doch neben irgendwelchem Verständnis, das bei den Dingen, die passiert sind eigentlich vielen fehlen müsste, fehlt mir überhaupt die Fähigkeit, irgendwie Worte zu finden, die sich mit dem Geschehenen in irgendeiner brauchbaren Art und Weise auseinandersetzen könnten. Bei Christa Wolf habe ich einmal den Satz gelesen: „…dass ich nur schreibend über die Dinge komme.“ – und so hoffe auch ich, jetzt, hier mit dem Niederschreiben dieser Gedanken nur ein bisschen über irgendetwas zu kommen. Als ich von den genauen Dingen erfuhr, die in Chemnitz geschehen waren, war es bereits Dienstagmorgen. Ein Mensch war gestorben. Gestorben durch die Hände welcher, die nicht-deutsch waren. Am 26. August war es spätabends zu Streitereien zwischen Menschen verschiedener Nationalitäten gekommen. Bei der Eskalation dieses Streits wurde ein Deutscher mutmaßlich durch einen Syrer und einen Iraker erstochen. Beim Bekanntwerden des Verbrechens löste sich natürlich schlagartig eine …

Wer schützt wen? – Zeit/Geschehen

Am 27.05. habe ich gefeiert. Gefeiert für Irland und die irischen Frauen, die seit diesem Tag der Tatsache, ganz sich und ihrem Körper zu gehören, einen gewaltigen Schritt näher gekommen sind. Mit eindeutiger Mehrheit wurde, nach jahrelangen Diskussionen, endlich für das Recht auf Abtreibung für irische Frauen gestimmt. Ein Erfolg, der mich weiter hoffen lässt, denn noch immer gibt es genügend Länder auf der Welt, in denen Abtreibung als Strafbestand gilt und unter keinen Umständen überhaupt in Erwägung gezogen werden darf. Dass Abtreibung eines der kontroversesten Themen überhaupt ist, ist wohl unumstritten. Ich kenne kein anderes Thema, bei dem sich die Geister so stark scheiden, wie es bei Abtreibung der Fall ist. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre dieses Thema so heikel, da man nie sicher sein kann, bei wem man wie mit seiner Meinung ankommt, dass es für manche Menschen gar indiskutabel wird. Entweder man ist für oder eben gegen Abtreibung. Es gibt diese beiden Extremformen und nicht viel dazwischen. Jede dieser Seiten hat ihre Argumente und beharrt darauf, so bleibt nicht …

Let’s hetz! – Zeit/Geschehen

2018 – Deutschland rückt zusammen, jedoch in eine ganz falsche Richtung. Im thüringischen Themar tanzt brauner Mob auf grüner Wiese. „Heil Hitler“-Rufe ertönen hier im Chor, aus den Lautsprechern wummert Rechtsrock. „Rock gegen Überfremdung“ nennt sich diese Zusammenkunft rechten Abschaums, der sich hier bei einem Nazifestival die Ehre gibt. Rechtspopulistische Parteien erleben Erfolge, wie sie seit Jahren nicht da waren und versuchen nun, ihr reaktionäres, chauvinistisches Gedankengut so salonfähig wie möglich zu machen, im besten Falle so, dass wir es nicht immer direkt merken. Auch andere rechtsextreme Gruppierungen sprießen wie Unkraut aus dem Boden und vergrößern ihre Anhängerschaft stetig. Neben PEGIDA, an die man sich doch (erschreckenderweise) schon irgendwie fast gewöhnt hat, werden Stimmen immer lauter, die sich zu Verbänden wie „Der Rechten“ oder „dem Dritten Weg“ zählen. Nicht zu vergessen „die Identitäre Bewegung“, die als nationsverbundene Jugendgruppe rechtes Hipstertum zelebriert, und sich lieber jugendfreundlich als rechtsextrem präsentiert. Es sind hierbei ganz bestimmte Teile Deutschlands, die immer weiter rechts rücken. Vor allem hier feiern dann Parteien wie die AfD große Erfolge, und genannte rechte Gruppen …

zielloses verschwenden? – Zeit/Geschehen

Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, das ist unumstritten. Unser übermäßiger Konsum und ein wenig nachthaltiges Kaufverhalten sind dabei die maßgeblichen Auslöser. Die gesamte Weltbevölkerung schafft pro Tag rund 3,5 Millionen Tonnen Abfall, und bis zum Jahr 2025 soll das Abfall-Aufkommen auf nahezu 6 Millionen Tonnen steigen. Lässt man sich das durch den Kopf gehen, ist es enorm, fast beängstigend. Die größten Müllerzeuger sind dabei Amerika und Europa, und auch Deutschland trägt einen wesentlichen Teil zur Vermüllung der Welt bei.    Im Jahre 2013 sind hierzulande 36 Millionen Tonnen Müll angefallen, das sind pro Kopf ein Müllberg von 453 kg. Von diesem Betrag landen rund 160 kg auf dem Hausmüll, 30 kg auf dem Sperrmüll, 50 kg in der Biotonne, 60 kg in der Tonne für pflanzliche Abfälle, 150 kg Müll sind Wertstoffe und sonstige Abfälle, wie Batterien, machen davon 2 kg aus. Die rund 150 kg Wertstoffe setzen sich aus Glas, Verpackungen, Leichtverpackungen, Papier, Pappe, Metall, Holz, Kunststoff und Textilien zusammen. Vor allem das Problem mit den Verpackungen hat sich in den letzten 10 Jahren noch …

Die Unwissenden – Zeit/Geschehen

Gerade und angestrengt sitzt er da. Wie ein Schuljunge, der gerade von einem Direktor verhört wird. Vor ihm ein Schild: Mr. Mark Zuckerberg. Behutsam trinkt er aus einem Glas Wasser, nimmt nur einen winzigen Schluck. Wie der erste Mensch wirkt er, der gerade von etwas wie Wasser gekostet hätte. Doch die banale und quälende Wirklichkeit ist, dass er weitmehr ist als der erste Mensch. Er ist weitmehr als ein Schuljunge, weitmehr als wir alle. Er ist einer der mächtigsten Menschen der Welt. Was seine Macht betrifft, steht er über uns. Wir sind alle Schafe in seinen Herden – Facebook, Twitter, Instagram und Co. Und wie ein Hirte mit der Wolle seiner Herden handelt, so hat unser Hirte mit unseren Daten gehandelt. Er hat seine Macht und unser Vertrauen in die Sicherheit dieses Herden-Daseins missbraucht. Nun sitzt er vorm US-Senat und wird wegen dieses Vergehens verhört. Wenn ich ihn so beobachte sieht er fast banal aus, wenig wie ein Machtmensch. Wie ein Bub, würde meine Oma wahrscheinlich jetzt sagen. Kurz muss ich schmunzeln, wenn ich mir …