Alle Artikel mit dem Schlagwort: Worte

Ein Wort Gefühl

Mir wird heiß, meine Ohren rauschen und mir wird leicht schwindelig. Ich spüre meinen Puls gegen die Schläfen pochen. Ich will etwas erwidern, aber ich schaff‘ es nicht. Ich sehe in Zeitlupe wie deine Lippen sich weiterbewegen, Worte formen und daraus Sätze bilden. Aber ich kann dich nicht mehr hören, geschweige denn verstehen. Mein Körper war schneller als mein Verstand. Er hat mich unter Wasser gezogen. Jeder Versuch klare Gedanken zu fassen, fühlt sich an als würde ich ein bisschen von dem Wasser schlucken, das mich umgibt. Ich halte die Luft an, während sich alles, um mich herum, dreht und rauscht. Deine Worte haben mich verletzt und ausgelaugt. Das letzte bisschen Luft in meinen Lungen reicht nur noch für einen Bruchteil dessen, was deine Worte in mir ausgelöst haben.                autsch. Nur ein Wort Gefühl und doch verstummst du, suchst wieder den Blickkontakt zu mir, den du kurz zuvor unterbrochen hattest. Also nehme ich einen tiefen Atemzug. Als ich wieder ausatme, stolpern die ersten Worte mit hinaus. Sie formen sich zu einem ersten Satz, zu …

Verloren gegangene Worte

Dann richtet sich das dumpfe Gefühl wieder gut ein. Rutsch meinen Mund runter, macht sich breit in meinem Bauch. Legt sich auf meine Lieblingscouch und übernimmt die Fernbedienung. Ich bin an so vielen Stellen offen Die Wachstumsschmerzen lassen nach dem ersten Wachsen nicht nach.Kommen immer wieder in Schüben und fühlen sich so endlos an. Und niemand scheint darüber zu reden.Ich möchte die Stellen nicht länger neu zusammen kleben.Meine Vase ist zerbrochen und ich kann sie nicht wieder, wie früher, einfach zusammen kleben. Es braucht ein neues Normal.Und wir müssen das alle lernen. Nicht nur bei anderen sagen, es ist okay. Jeder darf schwach sein. Auch wir selbst. Wir sind alle irgendwo gebrochen.Und vielleicht muss man auch einmal komplett brechen.Damit es gesund verheilt.Und endlich richtig zusammen wächst. Meine Hände greifen von alleine nach Geländern, Blättern, Händen. Wollen mir immer wieder zeigen, so fühlt sich das Leben an. Was würde ich dir erzählen, wenn ich könnte? Vom Rhababerkuchen? Von meinem neuen Schreibtisch? Meinen Blumen? Von der Leere, die nie still ist? Von den Küssen? Der Krankheit? Der …

Erzählt mir eure Geschichten.

Einmal, da war es ein junges Paar, immer wieder kamen sie vorbei. Das Ganze hielt da schon fast ein Jahr. Mittlerweile geht sie einen Schritt auf ihn zu, während er zwei von ihr weggeht. Der kleine Junge, den Hund an der Leine und seine Träume auf der Zunge. Er wollte etwas verändern, erzählte damals euch seine Visionen vom Leben, von einem besseren, als das, was es gerade ist und fing an, dafür zu beben. Er ist gescheitert. Geht jetzt mit, anstatt gegen den Strom und ist wie jeder andere. Dann gab es noch das 14-jährige Mädchen. Tänzerin wollte sie werden, verbrachte die Sommer in eurem Schatten, fing an zu träumen und dann kam er und fing an, sie zu verderben.Auch sie ist an ihren Träumen zerbrochen und hat dem Falschen viel zu viel versprochen. 25 Jahre jung, wusste nicht, was er mit seinem Leben noch anfangen soll, wünschte sich so doll anders zu sein, dass er sich letztendlich selber verlor.Nicht nur seinen Charakter hat er verloren, sondern auch sein Leben gegeben, um endlich Ruhe in seinem …

Nachdem ich so lang weg war

Nachdem ich so lang weg war,Ist es schwer wieder anzufangen.Zu schreiben. Schwer in Worte zu fassen,Was gewesen ist.Schwer zu be-schreiben. Also nehme ich mir einen Augenblick. Ich schaue zurück. In meinem Notizbuch steht in wackeliger Schrift„Ist das schön, für mich zu leben.“ Weil ich’s seit ein paar Wochen zum ersten Mal tu’. Ich habe das Gefühl,Ich hätte einen Kampf gewonnen.Einen Kampf gegen meine eigenen Muster.Habe sie hinter mir gelassen, sträube mich gegen sie. Hätte nicht gedacht, dass ich noch mal so viel Lust aufLeben haben könnte.Aber die habe ich. Mein Umfeld fühlt sich wie ein großer Spielplatz an,Auf dem ich alles erstmal ausprobieren muss.Schaukle und wippe hin und her. Doch bin stark.Ich kann das. Bin froh, nicht aufgegeben zu haben.Bin froh, wieder hier zu sein. Text und Fotos von Nora. Diesen Beitrag gibt es auch zum Hören.

Wortgetänzle

Vor zwei Jahren hatte ich die Ehre, den ersten Gastgedankenbeitrag zu gestalten. Zwei Jahre später bin ich umgezogen, habe angefangen zu studieren. Ein ganz neues Leben hat für mich begonnen mit neuen Aufgaben, neuen Schwierigkeiten, aber auch neuen Freunden, neuem Mut und neuer Kraft, die ich mir selbst erarbeitet habe und natürlich auch mit vielen neuen Gedankenschnipseln und voll geschriebenen Notizbüchern. Heute teile ich davon wieder gerne welche mit euch. /                                                                                                                                                                                 Die schönsten Worte wurden noch nicht gefunden.                                                                                                                        Ich bestimme meine Öffnungszeiten.Meine Angebote und meine Preise.Wen ich mitnehme auf meine Reiseund von wem und was ich Urlaub brauche.Wann ich rauche und was ich feiere, worauf ich saufe.              Noch schüchtern wird vorsichtig der Sekt geköpft.Es schäumt,ein Schwall an guten Gefühlen will sich einfach nicht mehr vom Korken der Coolness zurückhalten lassen. Noch bedächtlich werden die Gläser, noch halb voll gemacht.Würde innegehalten werden, könnte der Sekt, und dessen prickeln gehört werden.Halbtrocken, halb ernstfallen die trockenen Worte geschmeidig aus den Mündern.Lallend, prickelt jeder Schluckund schmecktnach mehr.                                                                                                                                                                                                                                      Ich möchte manche Gefühle nie abstreifen, wie die …

Schön hier, oder?

Mir tropft der Regen auf die Haut und ich bleib‘ sitzen, weil’s so schön ist, hier mit dir und weil du alles bist, was ich brauch‘. Du bist das, das Beste, das Schönste, das Wertvollste. Das, in meinem Leben. Still schweigend  neben dir, lachend und weinend, nur mit dir, immer wieder und für immer. Du. Ich will dich nicht suchen, ich will dich einfach finden, ich will mich nicht alleine fühlen, weil ich ohne dich nicht ich bin. Bald sind wir alt, also lass‘ uns jetzt, nur für diese zeit, einfach so bleiben wie wir sind, damit wir später wissen, dass wir waren, wie wir immer wollten. Es gibt keinen Ort an den du gehst, ohne dass ich bei dir bin. – Mira liebt Sonnenuntergänge, Tee, das Meer, tolle Konzerte und Sommerabende. Sie macht gerne Fotos von allem und jedem und schreibt ihre Gedanken in kleinen Gedichten und Texten nieder.

Was ich zu sagen lerne /6

Die Bilder habe ich im Februar und März aufgenommen. Die Worte waren teilweise schon vor Monaten in meine Heften oder Notizen geschrieben worden. Ich habe zuletzt eine Zeit durchgemacht, in der ich das Negative – was es immer gibt – noch negativer wahrgenommen habe. Ich habe viel hinterfragt. Viel nachgedacht. Viel neu zusammengesetzt. Festgestellt, auf wen Verlass ist – und auf wen nicht. Ich habe gemerkt: Reden ist Gold, Schweigen ist Silber. Und dass ich trotzdem immer ein stilles Wasser sein werde. Es geht immer um die Art und Weise. Um das Wie. Was für ein Mensch möchte ich sein? Und wie gehe ich als ein besserer Mensch aus der Situation heraus, als ich es vorher war? Worte und Fotos von Nora.

Die verdrehen, was ich bin

“I am not what I think I am, and I am not what you think I am. I am what I think you think I am.“ Charles Horton Cooley I. Als ich dich das erste Mal traf und als du da so saßt, habe ich keine schwitzigen Hände bekommen. Meine Herzfrequenz blieb konstant. Was danach lustig war weil ich zitterte jedes Mal sobald ich dich wieder sah. Aber damals, in diesem Moment, war ich ein unbeschriebenes Blatt Papier. Und ich fühlte mich ausgeglichen als ich in deine Augen sah und du mir Geschichten aus meinem liebsten, noch nicht gehörten Märchenbuch erzählt hast. Ich sage nicht, andere Nächte waren nicht auch voller Momente – aber diese war unkompliziert. Nur lag ich zu oft nachts wach und hoffte, dass du es tust. Und selbst eine Nachricht zu tippen fiel mir schwer. Vielleicht hätte ich dir auch ganz klassisch einen Brief schreiben können. Nur wusst‘ ich nicht, wie. Mit immateriellen Wörtern war in vielen Schriftzügen und Farben mein Blatt bereits voll: Von dem was du und ich – …

Poesiesammlung

Deine Liebe ist ein Fluss Lass mich in ihm ertrinken. Du bist das Schiff, lass mich dein Hafen sein Und kehre immer wieder bei mir ein. Dein Körper ist das Meer Lass meine Blicke baden, Und wenn dir andre schaden Lass mich die Zuflucht sein. Du bist die Erde Lass mich die stille Blume sein. Wo sonst, wenn nicht in deiner Liebe, Kann die Freude mir gedeihen? Wer sonst kann mir so viele Blüten schenken Und jeden Kelch Mit heißen Tränen tränken? Deine Wangen sind Rosen Deine Blicke der nächtliche Himmel, Denn dein Auge trägt die Gestirne Und alle schönen Sterne. Ich küss dich so gerne… Du schmeckst nach Wein Lass mich die Rebe sein.   Du kamst Und küsst mir meine Wunden. Dein Kuss er brennt nur, bis er heilt Du legst die Hände auf: sie glühen. Jeden Schmerz und jede Wunde Habe ich mit dir geteilt, Und die Stelle, die heut brennt, Wird dank dir bald wieder blühen.   Und einmal brach ich, liebestrunken, eine Aster Aus dem Garten deiner Augen. Vergrub sie …

Wann bin ich mein?

Tag für Tag Druckt man mich zurück In den dunklen Keller meiner Kindheit Ohne Licht und Zuversicht Für Wochen bleib ich darin Liegen Und weiß nicht wie mich zu biegen Um die Schmerzen zu umgehen, die Worte in Armeen mir bescheren. Steh ich wieder auf beiden Füßen Im Sonnenlicht Fängt der Kreis an sich zu drehen. Tag für Tag Denk ich mir Irgendwann bin ich gefunden Und nicht an das Alte gebunden. – Emma Hecht ist fast 17 Jahre alt, schreibt für ihr Leben gerne Gedichte und lebt in der Nähe von Regensburg. Manchmal veröffentlicht sie auch Gedichte auf den Jugendseiten ihrer Lokalzeitung, der Freistunde.