Vom nach Hause kommen an einen fremden Ort
Ich zähle die Bahnstationen auf meiner Navigations-App.Noch 4. Noch 3. Noch 2. Noch eine.Jetzt bin ich da, steige aus, ich bin zuhause.Oder zumindest an meiner neuen Meldeadresse. An meiner Vorherigen musste ich nie Bahnstationen abzählen,denn ich kannte sie alle in- und auswendig. Außerdem gab es dort gar keine Bahn, nur Busse. Hier gibt es Busse, Trams, S-Bahnen, U-Bahnen, Taxis, Ubers, Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger, Motorradfahrer und E-Roller. Für jede Bewegung, die ich außerhalb meiner vier Wände mache, brauche ich Google Maps. Das hatte ich vorher nicht einmal installiert. Wenn ich in einem der genannten Verkehrsmittel sitze, starre ich entweder durchs Fenster hinaus auf gesichtslose Häuserwände und leere Landschaften, die mir fremd sind, oder in die leeren Gesichter häuserloser Menschen, die mir fremd sind. So oder so fühle ich mich dabei ziemlich einsam. Zwei Jahre später Ich presse meine Nase an die Scheibe des Bullauges, ich will den Fernsehturm sehen.Als ich nach der Landung ins Helle hinaustrete und mir der kalte Wind entgegenschlägt, atme ich tief ein. An der Bahnstation angekommen, ist das altbekannte Signal der sich …