Alle Artikel mit dem Schlagwort: Selbstliebe

Mehr Performance als Genuss #offenherzig

Ist dir schon mal aufgefallen, dass man meist mehr beleidigende und negativ konnotierte Begriffe für die weiblichen Geschlechtsorgane kennt, als positive oder neutrale? Klingt erst einmal nicht allzu fatal – aber was diese weitreichende negative Sozialisierung für Menschen mit Vagina mit dem eigenen Verhältnis zum Intimbereich anstellt und was für Auswirkungen das auf das Sexleben hat, besprechen Alina und Mira in dieser Kolumnen-Ausgabe von #offenherzig. mehr performance als gefühlemehr druck als die liebeliebe, ins detailund in den mut, der in dir verweilt. Wie stark Themen wie Oralsex und Selbstbefriedigung mit dem Bereich der Selbstliebe verknüpft und von patriarchalen Strukturen durchzogen sind, fiel mir besonders ins Auge als ich mich vor Kurzem mit dem Ungleichgewicht innerhalb meines Sexlebens beschäftigte. War ich doch bislang nicht wirklich dazu ermutigt worden, mir Gedanken darüber zu machen, was meine eigenen Vorlieben und Interessen sein könnten – schließlich lag der Fokus im Laufe meiner sexuellen Erfahrung meist auf meinen Sexpartnern: cis Männern. Nun stellte sich mir jedoch die Frage: Wie konnte es überhaupt passieren, dass ich diesen absurden Gedanken so stark …

Zwischen Selbstliebe und Angst

Ich bin ein unbesiegbares Ein-Frau-Team.Nein danke, ich brauche deine Hilfe nicht. Ich schaffe das schon. Allein. Seit ich denken kann, treibe ich mich selbst an, immer weiter. Groß träumen, bloß raus aus der Komfortzone, Ziele verfolgen und erreichen. Ich will mehr, nehme mir mehr, und die Belohnung ist nicht etwa die Anerkennung anderer, sondern mein eigener Stolz. Ich bin süchtig danach.Meine Erinnerungen geben mir Sicherheit; sie sind die Säulen meines Selbstwertgefühls. Meine Liebe mir selbst gegenüber war noch nie bedingungslos. Sie war immer abhängig davon, welche Kämpfe ich gekämpft und Herausforderungen ich gemeistert habe. Sie war immer gleichermaßen abhängig von den Geschichten, die ich zu erzählen habe, und den Träumen, die ich noch verwirklichen will. Ich bin ein unbesiegbares Ein-Frau-Team. Und dann bist da plötzlich du.Erst bin ich wie immer stolz. Stolz, jemanden wie dich in meinem Leben zu haben, aber noch viel stolzer, dass jemand wie du mich zurück mag.Doch plötzlich merke ich, wie du einen größeren Teil in meinem Herzen einnimmst, als der Stolz es jemals in meiner Brust getan hat.Ich merke, dass …

Großes Mädchen #Facettenreich

Ich gehe die Straße entlang. Die Leute starren mich an. Etwas Ungläubiges liegt in ihrem Blick. Von Kopf bis Fuß mustern sie mich. Manche werden langsamer, bleiben einen kurzen Moment stehen oder drehen sich sogar um und blicken mir mit einem Gesichtsausdruck der Verwirrung hinterher. Wohin ich auch gehe, ich kann mir der Aufmerksamkeit der Leute bewusst sein. Und das nicht, weil ich einen extravaganten Kleidungsstil oder eine außergewöhnliche Frisur habe. Ich habe mich weder aufwendig geschminkt noch sonst irgendwie zurechtgemacht, als dass die Blicke der Leute gerechtfertigt wären. Also warum gucken die Leute so? Wahrscheinlich, weil ich groß bin. Größer als die meisten anderen Mädchen oder jungen Frauen in meinem Alter. Und so sehr es mich auch auf die Palme bringt, dass die Leute mich so anstarren, so überrascht bin ich manchmal selbst darüber, wie groß ich bin. Überrascht, dass ich meine Beine unter dem Tisch kaum übereinanderschlagen kann. Überrascht, dass ich im Theater oder im Kino den Leuten hinter mir die Sicht nehme. Von zu knappen Hosen mal ganz zu schweigen… Ja, manchmal …

Wenn dein Crush nicht zurückschreibt

Gibt es einen Grund, traurig zu sein, wenn die Person einfach nicht antwortet? Was sagt dein Kopf? Was dein Herz? Eigentlich sagen mir beide Parteien, dass ich ihm nicht schreiben soll. Und im nächsten Moment erwische ich mich erneut, wie ich ihm dann doch schreibe. Ich wollte doch Abstand, ich wollte doch, dass er sich meldet, dass er mir zeigt, wie wichtig ich ihm doch bin. Warum können wir nicht einfach von heute auf morgen mit diesen Themen, mit dieser Person, die wahrscheinlich nichtmal ansatzweise dasselbe empfindet, abschließen? Viel zu viele Fragen ohne klare Antworten, die sich gerade in meinem Kopf ansammeln. Ich frage mich, warum er sich nicht mehr meldet und suche im Endeffekt den Fehler bei mir selbst. Aber ist es das, was wir wollen?Die Fehler immer wieder bei uns suchen? Weil es erneut mit der Partnersuche nicht funktioniert hat, obwohl wir uns jeden Tag einreden, dass wir stark sind und vor allem, dass wir gut genug sind! Wir haben uns gerade mit der Welt und der derzeitigen Situation angefreundet und plötzlich stehen …

Wir sind nicht allein

Wir sind nicht allein (denn wir, wir sind zu zweit) – von Mira warum redest du nicht von jetzt sondern späterwarum nicht vom hier sondern lieberüber morgen statt heute und warum nicht mit leuten die dir was bedeuten? und wenn wir mal darüber nachdenken,dann wäre da nichts. nichts an das wir uns klammern, an das wir glauben könnten,was wir begründen könnten.dann wären da nur wir zwei.dein blick auf mir und meiner auf dir.und dein lachen ohne sorgeund deine falten,rechts am auge. ich habe dir mal gesagt,nur die menschen, die glücklich sind haben sie,erinnerst du dich? ich glaube du bist glücklichund weil du es bist, bin ich es auchdann wäre da nichts, nur wir zwei und das reicht.wenn ich abends mit dir draußen sitz,möchte ich nirgends anders sein. dann höre ich dich leise summen, zu einem lied,zu dem keiner von uns beiden den text kann, aber ich singe mit dir und spüre, wie gleich wir uns doch sind.mit fehlern und problemen, die wir beide uns oft selbst verschaffen.  du bist wie das licht,das mir helligkeit spendet,wenn ich sie selbst verloren habe. Zerbrochene, heile Welten – von Charlotte Lehmann Mit meinen …

Was du liebst, lass frei

„Was du liebst, lass frei, kommt es zurück zu dir, ist es für immer dein“ – denke ich, während deine Hand mir entgleitet und ich die Deine noch fester drücke, sie packe, sie ganz eng umklammere. Du sagst, du magst mich, so wie ich bin – wäre ich nur ein bisschen anders. Du sagst, du magst meine Art – wäre ich nur nicht ganz so verklemmt. Du sagst, du magst meinen Körper – wären da nur ein paar mehr Muskeln an meinem Bauch. Du sagst, du magst meine Klamotten – wären sie nur ein bisschen lässiger. Du magst mich, aber du stellst mich in Frage. Alles an mir, und ich kann dir keine Antwort geben. Denn ich bin, wie ich bin und bevor ich dich kannte, fand ich das auch alles ganz okay so. Doch du  stellst mich in Frage und ich kenne die Antwort nicht. Habe deine Frage verpasst und das Einzige, was mir bleibt, ist meine Frage, warum ich deine Hand noch fester packe, während du viel lieber gehen und eine andere Hand …

Wie ich bin & wie ich sein will

In meinem Kopf herrscht Chaos. Gefühlschaos. Gedankenchaos. Chaos. Chaos. Wo ich anfangen soll und ob es ein Ende gibt, keine Ahnung. Ich bin überfordert, unterfordert und wohl oder übel nicht gefördert, dieser Hilflosigkeit entgegenzuhalten. Wir sind Individuen, jede Person so wie sie ist, keine wie die andere und doch scheinbar alle gleich. Manche wollen einfach dazugehören, andere sich so weit wie möglich unterscheiden und die breite Masse schwimmt inmitten dessen und versucht, nicht (oder geradezu) unterzugehen. Prinzipiell können wir alle sein, wer, was und wie wir sind – oder werden wer, was und wie wir sein wollen. Aber wer will ich sein, wenn es jeden schon gibt? Letztendlich bin ich wieder ich, so wie ich es schon immer war, bin und sein werde. Und wenn ich die Möglichkeit hätte, zu sein wie ich mich gern wäre, ist dies doch nur bedingt natürlich möglich. Ganz abgesehen von fühlbar Millionen nötigen Zuständen, die gegeben sein müssten, um bestimmte Wünsche und Vorstellungen zu erfüllen, oder nicht? Wenn ich anfangen würde, Dinge aufzuzählen, die ich an mir mag oder eben …

Schließ aus, was dir nicht guttut

Wir Menschen haben Angst vor’m Loslassen. Wir haben Angst vor Neuem. Wir haben Angst, aus unserer Komfortzone herauszutreten. Und so leben wir lieber in Situationen oder mit Menschen oder Gefühlen, die uns nicht gut tun, als dass wir proaktiv dagegen vorgehen. Wie schwer fällt es uns, die Schule zu wechseln? Wie schwer fällt es uns, Freundschaften zu kündigen? Wie schwer fällt es uns, Schluss zu machen? „Zu“ ist die Antwort. Zu schwer. Denn wenn du alles probiert hast, wenn du viel Zeit ins Land hast gehen lassen, wenn es wirklich nichts mehr gibt, was die Sache irgendwie besser machen könnte – dann weg damit. Raus damit. Tschüss. Arrivederci. Die Eliminierung ist aber nicht das Schlimme. Das ist ein relativ einfacher Schritt. Das Schwierige ist das Davor und das Danach. Wir malen uns alles viel dramatischer aus, als es eigentlich ist. Denken immer, es wird alles noch katastrophaler. So sind wir Menschen eben. Aber in den meisten Fällen wird es besser. Das Leben wendet sich, wird anders, wird einfacher. Dein Herz leichter. Da ist plötzlich Platz …

Auszeit, Ichzeit

Meistens verfliegt die Zeit, gerade unter der Woche, wie im Flug: Schule, Uni oder Arbeit nehmen den Großteil unseres Tages ein und sind oft so kräftezehrend, dass wir abends nicht viel mehr schaffen als schnell etwas zu essen und ins Bett zu fallen. Doch gerade wenn es so viel drunter und drüber geht, wenn kaum eine freie Minute in Aussicht scheint, ist es besonders wichtig, einen Gang zurückzuschalten und sich einfach auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich selbst etwas Gutes zu tun. Ich ertappe mich oft dabei, wie ich mir eine solche Pause aber einfach nicht gönne. Immer weiter mache, weil es immer noch etwas zutun gibt, weil man nie gar nichts zu tun hat, sondern immer irgendwas, wenn auch ganz unten, auf der To-Do-Liste lauert und erledigt werden will. Sehr oft sehe ich nicht ein, warum ich mir jetzt eine Pause geben soll und oft bezweifle ich, dass ich sie verdiene.  Wenn man sich jedoch wenig um sich selbst kümmert, kommt man irgendwann an einen Punkt, von dem aus es nicht weitergeht oder keine Besserung in …

Nicht Carrie, sondern Nora.

Neulich saß ich in der Bahn und dachte nach. Irgendwie kam ich dann darauf, dass ich meine ganze Jugend und heute auch immer noch versuche, wie jemand anderes zu sein oder einfach anders zu sein. Und vor allem: älter. Ich orientiere mich immer an der Zukunft. Ich mag die Situation oder den Zustand im Hier & Jetzt nicht genug, um damit zufrieden zu sein. Um mit mir und dem, was ich bin, vollends zufrieden zu sein. Es ist normal, dass man als Kind erste Berufswünsche entwickelt. Ich wollte mal Lehrerin, mal Fleischerin, mal Putzfrau und dann Tänzerin werden. Jetzt studiere ich was mit Medien und mein Berufswunsch – der ist eigentlich das zu machen, was ich jetzt mache, nur noch Geld mit zu verdienen. Trotzdem habe ich mit 14 Sex and the City geschaut, wollte in New York leben und Autorin sein. Habe Carrie nachgeeifert. Wollte nicht die ganzen Männer, sondern einfach nur ihr Leben, ihren Lifestyle, ihre Wohnung, ihre Freunde, ihre Klamotten, ihren Job. Wollte mal so werden, wie sie. Und das ist nur …