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Reden ist Gold

Für die längste Zeit meines Lebens war ich ein stilles Mädchen. Habe ich lieber geschluckt, als etwas zu sagen. Oder etwas zu entgegnen; meinen Standpunkt zu verteidigen. Und ich wäre wahrscheinlich auch still geblieben und hätte weiter in mich hinein geschrien, wenn ich nicht an den Punkt gekommen wäre, an dem es hieß: Du hast nichts mehr zu verlieren. Solche Wendepunkte können augenöffnend sein. Sie sind in jedem Fall befreiend. Auf einmal sind Dinge, über die ich mir immer Gedanken gemacht habe, nichtig geworden. Es war mir egal, was von mir gedacht oder gehalten wurde, denn entweder, es kommt jetzt zum großen Aufschrei oder eben nicht. Ganz nach dem Motto: Es kann eh nichts mehr passieren, was die Lage verschlimmern würde. Es kann entweder so bleiben, sich manifestieren – oder besser werden. Und wie es besser wurde. Indem ich meinen Mund aufgemacht habe – und damit meinen Kopf, mein Herz, meine Seele – wurde ich erst wirklich als diejenige wahrgenommen, die ich bin. Eine Person mit Gefühlen, Ängsten, Nöten. Eine, die nicht alles hin nimmt …