Alle Artikel mit dem Schlagwort: pride month

Der Selbstbestimmung beraubt #Facettenreich

Regenbögen auf Social Media, im Fernsehen und soweit das Auge reicht. Mit dem Pride-Monat Juni geht die bunte Zeit des Jahres vorbei. Es hätte ein Monat der gesetzlichen Meilensteine werden können. Doch statt einem Löffelchen voll Zucker, gab es einmal mehr bittere Medizin für die Rechte queerer Menschen. Kommerzialisierung in bunt Im Juni wird alljährlich fleißig Pinkwashing betrieben, indem allerlei Produkte in queeren Editionen und mit einem Gefühl der erkauften Toleranz angepriesen werden. Von Mode über Süßigkeiten bis hin zu Medien-Formaten: Alles was mit Pride und Diversity zu tun hat, ist auf einmal werbefähig. Ein kapitalistisches Konzept, das schon seit ein paar Jahren ziemlich erfolgreich zu sein scheint. Queerness – im kommerziellen Bereich ja, im politischen Raum nein? Was im Fernsehen, auf Pride-Demos oder über Social Media so laut, bunt und happy aussieht, hat nur Sinn und Bedeutung, wenn queeres Leben auch durch den Staat aktiv gesichert und geschützt ist. Da können noch so viele Regenbögen auf Sneakers oder Einhörner auf T-Shirts abgedruckt sein. Und auch bei der aktuellsten Staffel von Germany’s next Topmodel war …

Ausbeutung, but make it queer

Pünktlich zum Pride-Month packen auch dieses Jahr im Juni große Konzerne die Regenbogenbogenfarben aus, um ihre Läden, Logos, Websites und Produkte LGBTQ+-freundlich erscheinen zu lassen. Dabei stellt sich die Frage, ob diese Konzerne tatsächliche Veränderungen an den Lebensbedingungen queerer Menschen bewirken oder sich einfach nur mit der Regenbogenflagge schmücken wollen. Das Zurschaustellen der eigenen vermeintlichen Queerfreundlichkeit, um sich als modern und progressiv darzustellen, bezeichnet man als Pinkwashing. Dabei polieren Unternehmen durch ihre scheinbare Solidarität mit queeren Menschen ihr Image auf. Die materiellen Verhältnisse dieser Menschen ändern sich dadurch allerdings nicht. Konzerne als LGBTQ+-Botschafter*innen? Der Konzern Daimler ruft dieses Jahr seinen eigenen „Daimler Pride Month“ aus. In einem Video erzählen verschiedene CEOs, wie viele homosexuelle Menschen sie in ihrem Umfeld kennen und wie wichtig es ist, sich für queere Menschen einzusetzen. Wie sie das, abgesehen von ein paar Coming-Out-Workshops für ihre Mitarbeiter*innen, umsetzen möchten, bleibt unklar. Immerhin entlarven sie sich durch die Beschreibung ihrer Intention selbst: „Wir sind davon überzeugt, dass Menschen motivierter, leistungsfähiger und zufriedener sind, wenn sie sich mit ihrer Persönlichkeit und Identität so …