Alle Artikel mit dem Schlagwort: Poesie

Box und Bier

Wir sind unterwegsMachen die Stadt unsicher Sind selten so selbstsicher In der Hand nur Box und Bier Die Uhr zeigt schon nach vier Wir in den StraßenNichts hält uns aufDenn wir laufenLaufen nachts Sternenhimmel über uns Asphalt unter den Sohlen Wollen unsere versäumte Zeit Nachholen Gemeinsam unbesiegbar Wir, die Box, das Bier Wir laufenKennen die Straßen Kennen die Stadt Es ist dunkel,Wie immer nasskalt Typisch norddeutsch haltDer Bass dröhnt weiter Und das Bier knallt Wir laufenLaufen Richtung Downtown Die NachtIst noch lange nicht vorbei Lachen, laufen, trinken Tanzen, Songtexte schief singen Aber lebenWir genießen das Leben Erobern uns zurück unser Leben Bevor der Tag anbrichtUnd alles wieder zusammenbricht All die LeichtigkeitAll die gemeinsame ZeitAll das nicht mehr einsam sein Wir wollen nämlich nicht Einsam seinWir wollen gemeinsame Zeit Wir wollen diese Leichtigkeit Wir wollen nicht vernünftig sein Nicht immerzu vernünftig sein Wir wollen auf Tischen tanzen Uns nicht drinnen verschanzen Wir wollen die Falschen küssen Nicht zu schnellErwachsen werden müssenWir wollen Musik hören Freundschaftsschwüre schwören Wir wollen raus gehenUnd uns in den Arm nehmen Doch der Tag beginnt Die Musik verstummt Und das Bier ist leer Wir wollen mehr Wollen wieder mehrMehr leben, mehr Leichtigkeit Mehr gemeinsame ZeitMehr Zeit ohne Einsamkeit Mehr lachen, laufen, trinken TanzenSchief die …

Der Blickwinkel auf die Situation

Man arbeitet immer auf etwas hin. Auf etwas, nachdem man das Ziel erreicht hat, was das Leben erleichtert und hofft, dass eseinen bereichert.Doch wann hört dieser Kreislauf auf, wann ist die Luft raus.Man arbeitet auf Maximum doch ist am Minimum und es scheint, als ob die Zeit nichtrumgeht, obwohl das Ziel schon so gut wie im Raum steht.Und könnt‘ ich doch das schaffen, würd ich doch das lassen, dann wäre, dann wäre es anders.Doch den Anlass vergisst man und es ist zu spät dann, um aus dem Kreislauf raus zukommen, denn das Ganze hat begonnen und dich, sowie deine Zeit, eingenommen.Nichtsdestotrotz macht man es für ein Ziel, richtig?Und es erscheint doch auch echt wichtig, doch die Gedanken sind verschwommen.Vom idealisierten Bild verkommen.Also versuchst du einem Strang zu folgen.Suchst nach dem richtigen Weg, willst du vielleicht einfach nur weg?Weg von dem immer fortlaufenden Gedankenkreislauf.Doch was wird danach folgen?Planlos.Planlos übers leben.Was musst du geben, um das zu erreichen, wofür dein Herz schlägt.Es erscheint sinnlos.Sinnlos, weil es im Endeffekt eh anders sein wirdEs dich aber doch zersägt.Deine Gedanken …

Wenn du mal wieder in meinem Kopf bist

Halb zwei Uhr nachts. Wenn ich mal wieder nicht schlafen kann, bist du in meinen Kopf.Ich will dich jetzt!In meinen Armen und zwischen meinen Beinen. Ich will Blümchensex und deine Königin sein. Ich will diskutieren und nicht immer recht haben. Ich will die Sonne auf meiner Haut spüren und dich neben mir liegen sehen.Ich will pure Romantik und langweiliger Alltag für dich sein. Ich will alles und wieder nichts.Eine törichte Zeit, darauf zu vertrauen, dass wir zusammenbleiben. Ein lächerlicher Gedanke zu glauben, du meinst es ernst!Jedes Wort von dir, eine Lüge. Wie ein Meister sein Spiel beherrscht, so hast du mich beherrscht. Bei jedem Wort hing ich an deinen Lippen, hab alles in mich aufgesaugt. Jeden Fehltritt und jede Beleidigung unter den Tisch gekehrt. Für deine Freund*innen ein Lächeln aufgesetzt. Ich war betäubt von meinen Gefühlen. Du warst betäubt von Bier, Wodka und allem Möglichen.  Ich bin zu einer Puppe geworden. Einer Puppe mit langen Haaren, säuberlicher Kleidung und einem aufgesetzten Lächeln. Nichts erschien mehr echt. Du warst mein Fels, mein Anker und mein fester Stützpunkt. Ohne …

Vanille- oder Schokoeis

ich sitz im bus, links von mir geht die sonne unter, das gelbe licht spiegelt sich im fluss und die stadt zieht rechts an mir vorbei. eine nachricht von dir reißt mich aus meinen gedanken und plötzlich vermiss‘ ich dich.ich will vanilleeis. es ist viel zu kalt für eis und eigentlich mag ich vanille gar nicht, ich würde immer schoko wählen, es ist unangefochten das beste eis.aber jetzt ich kenne den grund, warum ich trotzdem manchmal vanilleeis essen muss.ich will zu dir, mich dir nah fühlen, verbunden mit dir sein. ich brauche dich und vanille bringt mich zu dir.  du isst am liebsten vanilleeis.du bist bunt und laut und kreativwild und frei und eigendeshalb passt es einfach nicht zu dir,dass du es am liebsten isst. ich erinner mich an momente mit dirwir zusammen und immer du mit vanilleeis,meine sorten wechseln, hab verschiedene geschmäcker probiert.meistens schoko, aber auch mango oder himbeer.wir sitzen im park, es ist warm, wir verstecken uns im schatten vor der starken sonne.während dein vanilleeis schon wieder aus der waffel läuft, weil du zu …

Abends, wenn der Mond zu sehen ist

Abends, wenn der Mond schon zu sehen ist,mache ich meine Gedanken frei.Von allem, was mich beschäftigt.Aber du bleibst.Auch wenn ich es wirklich versuche,muss ich immer an dich denken.Meine Gedanken drehen sich nur um dich.Am Tag und in der Nacht.Aber vor allemAbends,wenn der Mond schon zu sehen ist. Ich drehe mir eine Zigarette auf meinem Balkon und ziehe meine Jacke enger um meinen Körper. Ich kann einfach nicht anders und schließe die Augen. Ich träume noch viel von dir und von der vergangenen Zeit:Wie wir von den warmen Sonnenstrahlen im Gesicht aufwachen.Wie ich aufstehe, nur in einem zu großen T-Shirt, um Kaffee zu machen, den wir in unserem großen Bett trinken.Die Bettbezüge sind weiß und riechen noch nach Liebe.Es ist noch früh, weshalb wir beschließen zum Flohmarkt zu radeln.Dein Pony weht im Wind und ich grinse dich an.Du grinst zurück.Auf dem Flohmarkt finden wir beide Dinge, die uns glücklich und zufrieden machen.Wir schlendern Hand in Hand über den vollen Platz, bleiben stehen und küssen uns in der Sonne.Dann radeln wir durch den Wald zum Meer. Hier ist es frisch …

Ich & Du, Ich, Ich & Leben

Zusammengefasst ist zu sagen,in nur 3 Abschnitten Text kann das Leben nicht genau dargestellt werden,aberes zu versucheneinzufangen ist möglich.In einer Art Marmeladenglas, gut versteckt auf Papier. 1. Szene/ Ich & Du: Ich sitze mit dir in einem Raum und lasse mich von deiner subjektiven Wahrnehmung mitreißen. Kühle Atmosphäre umgibt uns, die weißen Wände wirken diesmal noch trister als beim letzten Mal und die Deckenleuchte hängt tief. Besonderheit: heute wird ausnahmsweise kein Brettspiel zusammengespielt. Verblassen Ein und ausIch atme ein und aus;Das ganze Grau hierAlles in mir Dringt in meine Lungen Lässt mich so gut versteh’nVielleicht sollt´ ich deswegen geh’n Bleibe aber hier bei dir Will nicht noch mehr deine Augen versinken seh’nBleib doch endlich mal steh’n Du rennst in der letzten Zeit so viel,wenn du in diesem Zimmer die Zeit abhockst Lässt deine Gedanken so viele Bahnen kreisenDie bringen dich so sehr zum Vereisen Vielleicht sollt ich geh’nKann dich nämlich so gut versteh’n Wenn ich hier bin, kommt es mir wie das Normalste der Welt vorGefühle kommen schon gar nicht mehr empor;Kann dich nicht alleine …

Homoduett

Schutztape ums Herzaus Stolz, Solidarität, Selbstwertin rot-orange-gelb-grün-indigo-blau-violettLiebe+Liebe ein Homoduett mich zu verortenauf einem Spektrumvon Liebe bis Liebebin ich offen für morgenGefühle, solide oder dochnicht? Reste von Angst so zu sein, wie Mensch ist aber eigentlich freiinterpretiert, privilegiert, ichdenn die Gewalt trifft zwar nicht michaber ein anderes Gesicht Wortverwendung: Kampfweil es trotz theoretischer Möglichkeitin der Praxis struggle bleibtund Cis und Hetero Normenam Ende doch Unterdrückung formen der Minorität,die anders liebt, lebtunfreiwilliger Privilegien-Verzicht der Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit widersprichtund dazu führt, dass ein Mensch voller HassFLINTA auf offener Straße ersticht wie kann Menschhassen wer sich liebtMensch-Ethnie-Religion-Mosaikbedroht von Feindseligkeit, Antipathieund Gewalt in Kultur und Politik ich hoffe, dass du weißt, dass Liebe, wo sie hinfällt auch ganz gern mal bleibt egal was du davon hältstwas für Urteile du fällst. ist gar nicht viel was wir verlangenbloß Freiheit-sichergestelltin einer liebe-vollen und hass-freien Welt und mehr zusammen Hass<Liebe – Elena, 22, veröffentlichte mit 18 ihr erstes Buch, worauf eine 4 Jahre-lange Schreibpause folgte. In dieser Zeit treibt es sie spätestens alle 7 Monate an einen anderen Ort, ständig auf der Suche …

Die Liebe der Worte

Worte sind gemacht, um zu lieben und zu hassen Zu widersprechen und zuzustimmen Wörter sind so schön So schön aufzuschreiben So schön auszusprechen Und oft so schwer zu sagen Ich liebe deine Gedanken Ich liebe alle Wörter, die du benutzt, um dich mir mitzuteilen Ich liebe das Durcheinander, das in deinem Kopf tobt Ich liebe jede einzelne Unverständlichkeit Denn ich fühle deine Gedanken Du brauchst sie nur zu denken Deine Stimme, die deine Sätze formt  Ist schöner als jede Musik Sogar schöner als der Regen am Nachmittag Und wenn ich dir nur sagen könnte  wie schön du aussiehst, wenn deine Lippen sich bewegen um mir zu sagen was du denkst Kommst du?  Werfen wir uns Wörter zu bis die Unendlichkeit kommt. – Elena ist 19 Jahre und schreibt kleine Gedichte in ihr blaues Notizbuch, um die Welt ein kleines bisschen besser zu verstehen. Lisa ist eine junge Illustratorin und Gestalterin aus Berlin. In Ihrer Kunst befasst sie sich mit Beobachtungen des alltäglichen Lebens und zieht Inspiration aus erlebten Situationen und Personen, die sie umgeben. Nebenher beschäftigt …

Selbstfindung im 21. Jahrhundert

Meine Gedanken wie dreckige Fussel auf einer frischen Linse,Ich höre wie ich leise winsle, damit es niemand hört,Damit es niemanden stört. Es zählt nichts weniger als seine Hülle,Und trotzdem bringt es mich in so einer Fülle,Ab und an runter,Und benetzt mich ganz munter,Mit einem Schleier auf Zweifel,So fies wie ein Teufel. Es passt dies nicht, es passt das nicht,Dieses Bild widerspricht mal wieder meinem Gesicht,Und ich frage mich wann wird es enden,Dieses Verschwenden von negativen Einwänden. Ständiges Vergleichen, Abwertende Aussagen gespeichert als Lesezeichen,Und zum Ausgleichen umschleichen mich Komplimente von Liebsten,Die sich für meines Gleichen anhören wie Sonderzeichen. Sie sehen mich anders und nicht so wie ich,Ich bin einzigartig, so ganz unterm Strich,Habe Fehler und Macken, bin nicht perfekt,Und bemerke verschreckt, Ich bin der Architekt,Meines eigenen Lebens,Und versuche vergebens,Zu lieben wer ich bin,In diesem neuzeitlichen Wahnsinn. – Der Text wurde anonym eingereicht. Das Beitragsbild ist von Linda.Sie ist Grafikdesignerin und brennt für gute Gestaltung. Sie arbeitet gerne konzeptionell und legt den Fokus auf aussagekräftige Illustrationen. Neben Kunst und Design, liebt sie die Berge, Kaffee und ihr rotes Fahrrad …