Alle Artikel mit dem Schlagwort: mit wem oder allein?

Die Sache mit dem Nein: Sexuelle Übergriffigkeit

Ich bin Opfer von sexueller Übergriffigkeit.  Lassen wir diesen Satz einmal einfach dastehen, damit er auf uns wirken kann. Dieser Satz trifft auf viel mehr Leute als mich zu. Er trifft auf viele zu, denen es vielleicht nicht bewusst ist und er trifft nicht nur auf Frauen zu. Es ist ein wichtiger Satz, denn dass ich ihn sagen darf, schließt Fragen wie „War es wirklich Übergriffigkeit?“, „Übertreibe ich da nicht?“, „Habe ich Schuld?“ aus. Und diese Fragen sollten ausgeschlossen werden, denn sie alle legen nah, dass die Situation nicht mit dem Ernst wahrgenommen wird, den sie in sich trägt. Die Worte, über die wir hier reden, sind heikel und ich will nicht so tun, als gäbe es völlig objektive Definitionen für sie, aber ich werde im Folgenden einige Definitionen vorstellen und dann meine Geschichte erzählen. Ich denke, das ist fair. Ich denke, das ist subjektiv auf die richtige Art und Weise.  „Übergriff: Handlung, mit der man die Rechte, den Kompetenzbereich eines anderen verletzt, bestimmte Grenzen überschreitet“ (Wikipedia) Ein Wort, dass in Zusammenhängen wie diesem auch …

Grand Budapest Hotel

Wer als junger Mensch schon mal in Budapest war, kennt die Stadt vermutlich als Party-Hochburg, wo sich Erasmus-Studis und Backpacker auf den Hochbetten der Hostel-Mehrbett-Zimmer stapeln. Ich habe Budapest anders erlebt. Als Ehrenamtliche im Bereich der sozialen Arbeit in einem Vorort, brauchte ich eine knappe Stunde in die Stadt und meine Community dort musste arbeiten, was das Feiern doch ein wenig einschränkte. Ich lernte die Stadt ein bisschen anders und ein bisschen genauer kennen und verbrachte tolle Abende in gemütlichen, nicht ganz so touristischen Kerts (Biergarten im Budapest-Style) und hatte meine Geheimspots, die ich bis heute liebe.  An einem Wochenende kam mich eine Freundin aus der Heimat besuchen, die zuvor schon mal als Backpackerin in Budapest war – natürlich auf einem Hochbett eines Hostel-Mehrbett-Zimmers mit 15 weiteren miefigen Low-Budget-Touristen. Ich brauche nicht weiter zu erläutern, wie empört sie darüber war, was ich für einen langweiligen Lifestyle in dieser schillernd-versufften Stadt lebte. Da sie auch nun wieder in einem Hostel in der City unterkam, ließ ich mich darauf ein, einen Abend, eine Nacht mit ihr zu …

Gedicht an jemanden, mit dem ich mal was hatte

Ich traf dich. Ich traf dich Ende Oktober. Na gut, ich swipte nach rechts und du scheinbar auch und bald schon trafen wir uns ganz unverbindlich auf ein Bier. Du sprachst von Politik und deinen Reisen, ich sprach über das Wetter. In Konversation bin ich nicht wirklich gut. Doch scheinbar gut genug, denn du wolltest mich wiedersehen. Und so trafen wir uns immer öfters und irgendwann küsste ich dich und irgendwann schliefen wir miteinander. Ich weiß nicht mehr recht wie es genau dazu gekommen ist. Manchmal schlafe ich ausversehen mit jemanden. Dabei läuft das leider nie so ab, wie man das aus Filmen kennt. Erste Szene: Zwei überdurchschnittlich attraktive Menschen sitzen in einer Bar und ziehen sich schon fast mit den Augen aus. Schnitt. Zweite Szene: Die beiden überdurchschnittlich attraktiven Menschen taumeln wild knutschend in eine Wohnung und einer der beiden tritt die Tür mit dem Fuß zu. Schnitt. Dritte Szene: Die beiden überdurchschnittlich attraktiven Menschen liegen schwer atmend zusammen im Bett. Der Drops ist schon gelutscht. Bei mir läuft sowas häufig eher nach dem …

Pablo

Auch genannt der Italiener, um ehrlich zu sein, immer genannt der Italiener. Ich frage mich, wie lange es noch braucht, bis ich seinen Namen vergessen habe. Pablo hat mich, classy as fuck, beim Arbeiten angesprochen, frei nach dem Motto: „Wer braucht schon Tinder?“. In der Bar, in der ich arbeite, ist es sehr eng und ich kleiner Tollpatsch bin praktisch auf ihn drauf gestolpert, woraufhin er einfach nur gesagt hat „Gehen wir mal was trinken?“. Ich dann bisschen perplex am undefinierten Antworten geben, weil mir anscheinend schon das zu viel Entscheidungsdruck ist. Ich glaube, ich sage, ich muss es mir überlegen. Auf jeden Fall kommt Pablo, bevor er geht, zu mir und fragt, ob ich es mir überlegt habe. Habe ich natürlich nicht und gebe weiterhin weirde Antworten, aber auch mein Handynummer. Pablo meldet sich circa einen Tag später und fragt mich, ob ich mich an den Jungen aus der Bar erinnere. Erstens, Pablo ist 28 und denke dadurch, per Definition, kein Junge mehr, zweitens bin ich dumm? Vielleicht ist so ein Vorfall bei mir …

Alles nur vorgetäuscht

Es ist schon unzählige Male passiert. Ich habe das Gefühl, sobald man einmal damit anfängt, wird es schwer, wieder damit aufzuhören. Ich kenne außerdem keine Person, der*die es nicht schon mal getan hat – sei es, um dem ganzen vorzeitig ein Ende zu setzen oder um dem Gegenüber ein gutes Gefühl zu geben. Auch ich habe das gut drauf: Mein Stöhnen verändert sich, ich kralle mich ins Laken und mache das berühmte Hohlkreuz – das ganze Programm. Ich bin eine richtig gute Schauspielerin im Bett. Im heutigen ersten Beitrag unserer Sex-Kolumne „mit wem oder allein“ haben wir einige von Euch nach eigenen Erfahrungen mit vorgetäuschten Orgasmen gefragt. Wer macht wen glücklich? Theresa*: Ich kann mich gar nicht so richtig erinnern an die Male, bei denen ich vorgetäuscht habe. Wahrscheinlich habe ich es verdrängt. Es müssen ungefähr zwei Orgasmen bei dieser einen Beziehung gewesen sein. Es tat einfach zu weh und ich wusste, dass da unten alles zu taub war, als dass sich jemals etwas regen würde. Ich tat mein Bestes und spielte Genuss vor. Danach …