Alle Artikel mit dem Schlagwort: Freunde

Mit Freunden Schluss machen

Wenn ich von meiner Wohnung zu meinen Eltern laufe, liegt F.s altes Zuhause mitten auf dem Weg. Das Haus ist groß, weiß mit dunkelgrünen Fensterläden. Licht brennt eigentlich nie, überhaupt sieht das Haus unbewohnt aus, der Garten ist völlig verwildert. Ich weiß auch nicht ob F. noch darin wohnt. Manchmal steht das rote Auto seiner Oma in der Einfahrt. Immer wenn ich an dem Haus vorbeilaufe, werde ich langsamer, stehen bleiben tue ich aber nie. Ich versuche mich daran zu erinnern, wie es drinnen ausgesehen hat.  F. War für lange Zeit mein bester Freund. Also lange Zeit, aus der Sicht eines achtjährigen Mädchens. Jetzt habe ich länger keinen Kontakt zu ihm gehabt, als unsere Freundschaft damals hielt.   Freundschaften sind kompliziert.   Wann wird aus einem Bekannten ein Freund? Zählt mich ein Freund auch zu seinen Freunden? Wen rufe ich an, wenn es mir schlecht geht? Wem kann ich ein Geheimnis anvertrauen? Und: Tut mir diese Freundschaft überhaupt noch gut? Auch von Freunden kann man sich trennen, wie von einem Partner. Die erste Erfahrung damit habe ich im  Grundschulalter mit F. gemacht, …

Neue Fremde (und alte Bekannte)

Ich lerne Leute oft on the go kennen. Auch in längerfristigen Umfeldern, beispielsweise an der Uni, wenn man ein Semester lang ein Modul mit den gleichen Leuten besucht, aber sich nur miteinander versteht, weil man sich jede Woche über Thema xyz aufregt. Vielleicht mal auf Whatsapp anschreiben weil ‘oh schau hier, das erinnert mich an diese eine Situation in der wir beide xyz’. Aber dann doch nicht treffen, doch kein näherer Kontakt.  Auf Reisen passiert mir das ständig. Ich bin in Hostels mit Leuten aus aller Welt, wir sind im selben Schlafsaal und unterhalten uns über Politik in Europa. Ich erzähle, dass ich morgen ins Museum gehen will, du rätst mir früh hinzugehen, weil es immer so schnell voll sein würde. Nach zwei Stunden Reden über Gott und die Welt gehen wir beide ins Bett, du musst morgen früh um acht zum Flughafen, um nach Griechenland zu fliegen und ich bin einfach nur müde von der Anreise. Nachts liege ich dann wach im Bett und bin irgendwie so ruhig wie nie, habe Neues über die …

Freunde, es geht um den Umbruch. #schlaflos

Dass man sich weiterentwickelt und viele neue Erfahrungen macht, ist wahrscheinlich eines der schönsten Gefühle, die man haben kann und doch so selten bemerken wir es wirklich. Es geht alles doch viel zu schnell. Betrachten wir uns im Nachhinein in den Phasen des Umbruchs, dann sehen wir eine Person vor dem Erlebten und eine Person nach dem Erlebten.  Es ist schön zu sehen, wie weit wir kommen können. Dass manchmal Stagnieren dabei hilft, uns umsehen zu können. Dass wir Ziele neu ausrichten und Entscheidungen voller Elan treffen können.  Doch was, wenn wir uns so arg verändern, dass unser Umfeld kaum mithalten kann – wodurch manche Freundschaften nicht mitziehen können? Dass man sich von Geliebten beim Aufmarsch in das Neue so weit entfernt, dass ein Zurück nur mit dem Aufgeben von Erkenntnissen und der Zurückhaltung vom Neuen erreichbar scheint?  Wenn ich so darüber nachdenke, so wie in den Filmen ist das meistens nicht. Es gibt keinen Moment, in dem klar wird, was das Problem ist. Keinen Punkt, an dem man sich denkt „Jetzt bin ich jemand …

Weihnachten mit Freunden

Weihnachtszeit ist Familienzeit. Das Fest der Liebe. Wieso fangen wir dann nicht an, Weihnachten auch mit unseren Freunden und Liebsten zu feiern? Lasst uns doch all unsere lieben, nahestehenden Menschen, ganz egal ob jung oder alt, bei uns versammeln und ein paar schöne gemeinsame Stunden verbringen! Wie Ihr diese Zeit am besten gestalten könnt, erzählen wir Euch jetzt! Spiele spielen Es ist eine wunderbare Idee, sich ein Kartenspiel mit interessanten, vielleicht auch etwas tiefgründigeren Fragen über das Leben zuzulegen, zum Beispiel das Spiel von WERENOTREALLYSTRANGERS. Du kannst dir auch einfach selbst ein paar Fragen heraussuchen und sie auf kleine Zettelchen schreiben. Vielleicht erzählt ihr euch von Dingen, die ihr noch nicht voneinander wusstest oder es entstehen interessante Gespräche. Übrigens ist das auch ein guter Tipp für Menschen, die sich untereinander noch nicht so gut kennen. Falls jemand von euch ein Tarot-Kartenset hat, könnt ihr auch damit Karten für das neue Jahr legen. Im Second-Hand-Laden findet ihr auch viele gebrauchte Brettspiele zum Ausprobieren! Übernachtungsparty! Wann habt ihr das letzte Mal einen richtigen Sleepover gemacht? So mit …

Die Freundschaft zwischen mir und dir

Mein Fuß wippt, deine Lippen formen die Lyrics nach. Um uns herum eine Geräuschkulisse von heiteren Gespräche über das Wetter, Gesprächen zwischen Menschen, die sich gerade das erste Mal treffen, nachdem sie ein Date über Instagram oder Tinder ausgemacht haben. Gespräche zwischen alten Freunden, die sich nur alle paar Wochen sehen und Neuigkeiten austauschen, so vertieft, dass sie das Rundherum nicht wahrnehmen. Das Licht in der Bar ist abgedunkelt, die Gläser halb leer. Wir bestellen noch eine Runde, die geht auf mich. Weil sich bei uns das Zahlen gefühlt immer abwechselt. Weil es sich immer ausgleichen wird, weil es sicher ist, dass wir uns bald wiedersehen. Wir stoßen an, du gibst mir zu verstehen, dass du mich lieb hast und so froh bist, dass wir uns wieder sehen. Und das macht mich glücklich. Ich bin glücklich. Denn trotz deiner Heiterkeit, die dem Alkohol zu verdanken ist, weiß ich, dass du es ernst meinst. Dass es wirklich so ist. Ich verschwende gern Zeit mit dir, gemeinsam vergessen wir für ein paar Stunden unsere Pflichten, die Hürden …

Verlassen werden

Heute ist Sonntag. Ein voller Tag. Auf der To-Do-Liste steht, dass ich für zwei Tests, die kommende Woche anstehen, lernen muss, mich auf einen Termin vorbereiten muss, Oma anrufen und Yoga machen will und diesen Beitrag schreiben muss. Und so steckte ich mitten in der Bewältigung der ersten Punkte, starrte in meinen Laptop, auf Stichpunkte, die ich nicht verstand und plötzlich kam mir eine Erinnerung. Fragmente meiner Vergangenheit In letzter Zeit kommen öfters mal kleine Fragmente meiner Vergangenheit zurück. Wahrscheinlich versucht mein Unterbewusstsein irgendwo dort Antworten zu finden. Und ich glaube auch, dass ich dort fündig werde. Ich war 12, als ich ins Internat kam. Ins Internat der Tanzhochschule, die ich besuchte, die eigentlich in der selben Stadt war, in der meine Familie und ich lebten. Der Grund meines Besuch war also nicht die Distanz – sondern vorübergehende Schwierigkeiten, Probleme in meiner Familie. Und als ich dann auf dieses Mitschriften-Dokument starrte, kam auf einmal der Moment zurück, als ich am Fenster stand und Mama und Papa wegfuhren. Ich war den ersten Abend allein in meinem …

Bestandsaufnahme

Alles niederzuschreiben, was ich momentan denke und fühle, passt auf kein weißes Blatt Papier. Man sagt immer, dass der Sommer nach dem Abi, vor dem Studium, eine der besten Zeiten wird. Mir fällt es schwer, mich dieser Vorstellung anzupassen. Klar Denken geht momentan fast gar nicht, obwohl mich nichts daran hindert. Meinen letzten Schultag im April habe ich nicht miterlebt, weil mir vor Fieber die obere Schädeldecke nahezu explodiert ist. Doch dann war erstmal ein bisschen Frühling, die Zeit war einfach schön, über irgendwelche Prüfungen habe ich mir nicht viele Gedanken gemacht aber sie trotzdem geschafft. Nach meiner letzten Prüfung war es dann schon Ende Mai. Ich kam nach Hause und dachte: jetzt wird es richtig, richtig schön – weil man eben sagt, dass das immer so ist. Gerade mal eine Woche hat diese Euphorie angehalten. Danach war jeder Tag mehr und mehr eine Last. Schon vor den Prüfungen war der Verlust dieser Routine, jeden Tag in die Schule gehen zu müssen, irgendwie befremdlich, aber durch das Abi war ich erstmal beschäftigt und dieses befremdliche …

Mit Trauernden umgehen

Mit dem Tod kann jede Person auf einmal unerwartet konfrontiert werden. Was tun, wenn es jemanden trifft, der dir sehr nahe steht= Wie geht man am besten damit um, wenn ein*e Freund*in von einem solchen Schicksalsschlag getroffen wird? Was sagt man – was nicht? Was tut der*dem Betroffenen gut? Wie kann man in einer Situation helfen, an der man selbst nichts ändern kann?Chelsea und Imina, die beide eine sehr nahestehende Person verloren haben, unterhalten sich darüber, was sie sich gewünscht hätten und worüber sie sich bei ihren Freunden in dieser Zeit besonders gefreut haben. In Kontakt treten & in Kontakt bleiben I.: Ich habe das Gefühl, dass sich viele Leute nur dafür interessiert haben, wie es mir ging, als es gerade passiert war. Da bekam ich von ungefähr allen Leuten, die ich kenne, eine Nachricht, in der so ziemlich jede Person schrieb „Wenn irgendwas ist, wenn du irgendwas brauchst, kannst du dich immer melden“ – und dann habe ich von vielen nie wieder was gehört.C.: Das Schlimmste in so einer Situation ist es, isoliert zu …

Das ultimative Weihnachtsdinner

Weihnachten ist die Zeit der Liebe. Und Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Was gibt es also besseres, als mit den Liebsten ein Festtagsmenü zu kochen? Stundenlang in der Küche zu stehen, zu sitzen, zu kochen und zu essen. Und Weihnachtsmusik zu hören. Als allererstes müssen wir uns jedoch auf die Komponenten einigen. Zu einfachen, leckeren (und vorzugsweise veganen) Gerichten gibt das Internet und sämtliche Kochbücher einiges her. Wir haben uns für einen Kürbis-Pilz-Blätterteigbraten, vegane Bratensoße, Klöße, Rotkohl und einen frischen Salat entschieden. Danach gab’s Bratäpfel! Danach ging’s einkaufen. Der Einkauf kostete uns nicht mehr als 20 Euro für vier Personen. Zum nachnehmen! Also optimal für den großen Hunger. Nachtisch inklusive! Jetzt kann das große Kochen losgehen! Gemüse-Braten 1 Packung Blätterteig 1 mittelgroßer Hokkaido-Kürbis 1 Zwiebel 500 g Champignons 1 TL Romarin 1 TL Thymian 50 g Pinienkerne 1 EL Sojasoße 100g Spinat etwas Pflanzenmilch Salz & Pfeffer Vegane Bratensoße 1/2 Zwiebel 3 Möhren 1EL Senf 1EL Tomatenmark 2EL Balsamico 120ml Rotwein 250 ml Gemüsebrühe ggf./td> Sojasoße 100g Spinat Rosmarin Salz & Pfeffer Frischer …

Richtige, echte Freunde

Seit Wochen sehe ich diesen Tag in meinem Kalender: 1. Oktober. Ein rotes Kreuz habe ich gemalt mit einem dicken Filzstift, den, den ich schon seit der Grundschule besitze, der, der eigentlich nicht mehr richtig schreibt, den ich trotzdem nie weggeschmissen habe. Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, denke ich, jetzt, wo ich ausziehe, wo ich alles hinter mir lassen kann. Raus aus der Kleinstadt, rein ins – ja – wohin eigentlich. Ich ziehe um, zum Studieren. Eigentlich nicht so furchtbar weit weg, rede ich mir ein, in den Momenten, wo mir alles zu viel wird. Ich weiß ja, dass das jedes Jahr tausende von jungen Menschen machen, doch dieses Datum, das mir jeden Tag aus dem Kalender über meinem Bett entgegen springt, ist irgendwie angsteinflößend. Die größte Angst macht mir bei der ganzen Sache ja gar nicht das Studieren, nicht mal die Wohnungssuche, obwohl ich immer noch keine WG im Wirr-war des völlig überlasteten Wohnungsmarktes zu Semesterbeginn gefunden habe. Was mir die größten Sorgen bereitet, ist, ob ich Freunde finden werde. So richtige, echte …