Weil Sexarbeit Arbeit ist #zwischenTürundAngel
Auf meinem liebsten Jutebeutel steht: sexwork is work too. Mit dieser Haltung ecke ich oft an. Ich weiß, dass es Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung gibt. Ich verurteile diese und jede andere Form von sexualisierter Gewalt. Und dennoch finde ich: Es ist nicht unmoralisch, sexuelle und/oder erotische Dienstleistungen anzubieten und/oder in Anspruch zu nehmen. Weil ich aber weder in dem einen, noch in dem anderen persönliche Erfahrung habe, habe ich den Kontakt zu verschiedensten Sexarbeitenden gesucht, die ihrem Beruf selbstbestimmt nachgehen. Ich finde, dass wir diese Lebensrealitäten genauso anerkennen müssen und sie uns dabei helfen, Sexarbeit von Kriminalität und Gewalt, von Loverboys und Menschenhändlern zu befreien. Damit Sexarbeit nicht Zwang, sondern tatsächlich Arbeit ist. Nur wenn wir Sexarbeitenden zuhören, können wir erfahren, welche politischen, gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmen hierfür gesetzt werden müssen. Ich spreche mit Lydia, 41 Jahre alt, lebt in Leipzig. Sie bezeichnet sich gerne als Erotikdienstleisterin „oder auch als Beraterin für Lebensfreude und sexuellen Genuss. Steht so auf meiner Visitenkarte, finde ich gut.“ Von Worten wie Prostitution hält sie nichts. „Der ganze …