„Das Gefühl, dass ich da auch hingehöre“ #Wie ist es eigentlich…?
Für die zweite Ausgabe von „Wie ist es eigentlich…?“ treffe ich Angelina, eine Freundin, die inmitten zweier sehr unterschiedlicher Kulturen aufgewachsen ist. Zwischen Supermarktregalen und bunten Spielzeugkartons sprechen wir über „doppelte Fremdheit“, die Bedeutung von Sprache, verschiedene Zubereitungsarten von Kartoffeln und grüne Limonade. Meine Frage: Angelina, wie ist es eigentlich aus einer russlanddeutschen Familie zu kommen? Bevor ich über die Feiertage zu meinen Eltern nach Hause fahre, sitze ich auf dem Sofa in meiner Einzimmerwohnung und denke nach. Über wen schreibe ich? Wer aus der Heimat würde sich mit mir für meine Kolumne treffen? Ich öffne WhatsApp, scrolle durch die Chatübersicht und sehe Angelinas Namen. Angelina ist das, was man eine „Sandkastenfreundin“ nennt. Wir wurden in der gleichen Stadt geboren und teilten uns gleichermaßen Pausenbrote und Versuche des Erwachsenwerdens. Seit unserem Abitur sehen wir uns jedoch nur noch selten. Ich lebe in Berlin, Angelina studiert BWL in Köln und verbringt ihre Freizeit als leidenschaftliche Skilehrerin. Ich beginne eine Nachricht zu tippen, um zu fragen, ob Angelina zufällig jemand einfällt und halte dann plötzlich inne. Mir …