Alle Artikel mit dem Schlagwort: Angst

Ein Gefühlsbericht zur Pandemie #heiterbiswolkig

Wir alle hatten und haben Erwartungen an die Pandemie. Zumindest meine haben sich (bis jetzt) nicht erfüllt. Wo stehe ich gerade und wie wird es weitergehen? Tja Corona. Das Leidige Thema der Pandemie begleitet uns nun schon einige Monate und ich muss sagen, irgendwie hatten meine Erwartungen am Anfang anders ausgesehen. Einige Horrorszenarien sind nicht eingetreten, andere Erwartungen wurden enttäuscht. Aber fangen wir mal am Anfang an. Erwartungen an Corona Ende März fing das alles an, nachdem das Coronavirus seinen Weg nach Deutschland gefunden hatte. Die 1-2 Wochen vor dem Lockdown war das alles noch so abstrakt, keiner in meinem Umfeld nahm das Virus wirklich ernst, die Gefahr wurde belächelt. Mir hingegen bereitete die mögliche Gefahr ernsthafte Sorgen und ich ging davon aus, dass Corona auch für uns bald Thema sein würde. Eine Woche verging, bis erst mein Arbeitsplatz und dann die Uni dicht gemacht wurden. Schnell war es normal einen großen Bogen um andere Passant*innen zu schlagen, Maske zu tragen und nur zum Einkaufen oder Spazieren vor die Tür zu gehen. Auf Letzteres hatte …

Freunde, es geht um den Umbruch. #schlaflos

Dass man sich weiterentwickelt und viele neue Erfahrungen macht, ist wahrscheinlich eines der schönsten Gefühle, die man haben kann und doch so selten bemerken wir es wirklich. Es geht alles doch viel zu schnell. Betrachten wir uns im Nachhinein in den Phasen des Umbruchs, dann sehen wir eine Person vor dem Erlebten und eine Person nach dem Erlebten.  Es ist schön zu sehen, wie weit wir kommen können. Dass manchmal Stagnieren dabei hilft, uns umsehen zu können. Dass wir Ziele neu ausrichten und Entscheidungen voller Elan treffen können.  Doch was, wenn wir uns so arg verändern, dass unser Umfeld kaum mithalten kann – wodurch manche Freundschaften nicht mitziehen können? Dass man sich von Geliebten beim Aufmarsch in das Neue so weit entfernt, dass ein Zurück nur mit dem Aufgeben von Erkenntnissen und der Zurückhaltung vom Neuen erreichbar scheint?  Wenn ich so darüber nachdenke, so wie in den Filmen ist das meistens nicht. Es gibt keinen Moment, in dem klar wird, was das Problem ist. Keinen Punkt, an dem man sich denkt „Jetzt bin ich jemand …

Vom Hinsehen und Wegsehen #Zeitgeist*in

Es ist Dienstag, 10 Uhr. Ich bin auf dem Weg zu meiner Lieblingskonditorei, um dort zwei Stücke Torte abzuholen. Die Luft drückt, es beginnt zu regnen. Während des Semesters ist die Innenstadt meist so voll, dass ich Mühe habe rechtzeitig zu meinen Kursen zu kommen. Heute aber herrscht eine so unheimliche Leere, die sich sofort auf meine Stimmung auswirkt. Etwas stimmt nicht. Das weiß auch der Fahrer der Spedition, der vor mir die Hebebühne mit einem lauten Piepsen hinabfährt. An einem gewöhnlichen Tag wäre dieses Geräusch wahrscheinlich zwischen all den Menschen und dem Lärm untergegangen. Jetzt kann man sich ihm unmöglich entziehen. Es schlägt regelrecht gegen die Schädeldecke, bettelt um Aufmerksamkeit. Und so sehr ich mich auch dagegen wehre, unmittelbar breitet sich das Gefühl von Einsamkeit in mir aus. Ich weiß, ich bin nicht allein. Millionen Menschen sitzen in Räumen, die Sonne scheint einladend durch die Fenster und trotzdem verlassen sie, wenn die Vernunft siegt, nur für unbedingt notwendige Erledigungen oder einen kurzen Spaziergang das Haus. Manche von ihnen geben online Tipps, wie man die …

Hast du nicht auch oft Angst davor?

Hast du nicht auch oft Angst davor?  Angst davor, gesehen zu werden,wie du wirklich bist, wie du wirklich tust Angst davor, erkannt zu werden,wie du dich zeigst, wie du dich fühlst Angst davor, nicht bestätigt zu werden,in dem was du machst, wofür du lebst Angst davor, missverstanden zu werden,in dem was du sagst, in dem was du meinst Doch vor wem hast du wirklich Angst? Angst davor gesehen zu werden, von wem? erkannt zu werden, von wem? bestätigt zu werden, von wem? missverstanden zu werden, von wem? Vielleicht ist es die Angst vor dir selbst?  Worte von Bianka. Beitragsbild von Martin Wunderwald.

Zwischen Selbstliebe und Angst

Ich bin ein unbesiegbares Ein-Frau-Team.Nein danke, ich brauche deine Hilfe nicht. Ich schaffe das schon. Allein. Seit ich denken kann, treibe ich mich selbst an, immer weiter. Groß träumen, bloß raus aus der Komfortzone, Ziele verfolgen und erreichen. Ich will mehr, nehme mir mehr, und die Belohnung ist nicht etwa die Anerkennung anderer, sondern mein eigener Stolz. Ich bin süchtig danach.Meine Erinnerungen geben mir Sicherheit; sie sind die Säulen meines Selbstwertgefühls. Meine Liebe mir selbst gegenüber war noch nie bedingungslos. Sie war immer abhängig davon, welche Kämpfe ich gekämpft und Herausforderungen ich gemeistert habe. Sie war immer gleichermaßen abhängig von den Geschichten, die ich zu erzählen habe, und den Träumen, die ich noch verwirklichen will. Ich bin ein unbesiegbares Ein-Frau-Team. Und dann bist da plötzlich du.Erst bin ich wie immer stolz. Stolz, jemanden wie dich in meinem Leben zu haben, aber noch viel stolzer, dass jemand wie du mich zurück mag.Doch plötzlich merke ich, wie du einen größeren Teil in meinem Herzen einnimmst, als der Stolz es jemals in meiner Brust getan hat.Ich merke, dass …

Liebe auf Distanz #Zeitgeist*in

Dreihundertachtundvierzig. Kilometer trennten uns für knapp eineinhalb Jahre. Und damit hatten wir es noch relativ leicht. Es gibt Fernbeziehungen, die weit über die Grenzen Europas hinaus reichen und auch viel länger bestehen müssen. Doch eines haben sie anfangs alle gemeinsam: Unsicherheit und ganz viele entstehende Fragen. Kann das denn überhaupt funktionieren, wenn wir uns nur ein einziges Mal im Monat sehen? Und dann ist unsere Zeit doch auch noch begrenzt, wie soll das gehen? Der Versuch. So lag ich nachts im grellen Licht des Handydisplays im Bett und recherchierte über eine Beziehungsform, die ich zuvor nur aus verzweifelten Posts auf Twitter kannte. Mit einem etwas mulmigen Gefühl tippte ich das Wort „Fernbeziehung“ in die Suchleiste. Ich weiß noch, dass all die Ergebnisse, die mir gar lieblos entgegengeschleudert wurden, mich nur noch mehr zweifeln ließen. Hätte ich auf die vielen Aussagen der Autoren und Blogger vertraut, so wäre ich auch heute noch der Meinung, dass Fernbeziehungen ohnehin zum Scheitern verurteilt sind, dass beide Parteien immer nur leiden und auch wenn man es schafft, die Beziehung spätestens …

Meine größte Angst – die Depressionen

Sie begleiten mich schon seit meiner Kindheit, seit vielen Jahren. Nicht, weil ich selbst unter ihnen leide, sondern weil es Mitglieder meiner Familie tun. Depressionen sind eine meiner größten Ängste – wie bezeichnend, dass ich mich schon als Kind extrem vor den Dementoren aus Harry Potter gegruselt habe. Damals wusste ich natürlich noch nicht, dass diese tatsächlich Depressionen symbolisieren sollen.  Diese Krankheit jagt mir aus verschiedenen Gründen eine Heidenangst ein. Zum Einen ist da natürlich die Angst um meine Familienmitglieder. Diese Angst ist nicht immer präsent, sondern taucht in bestimmten Situationen auf. Die Krankheit ist auch der Grund dafür, warum ich nie die Möglichkeit hatte eine bestimmte Person überhaupt kennenzulernen. Ich weiß also ganz genau, wie diese Krankheit enden kann. Die Depressionen meiner Familie sind auch der Grund, warum ich schon Angst um mich selbst hatte. Ich erinnere mich da an eine Situation, die schon viele Jahre zurückliegt, eine Autofahrt. Ich weiß noch, dass ich während dieser Autofahrt panische Angst hatte, dass wir das Ziel nie erreichen würden. Wahrscheinlich war diese Angst total unbegründet, denn …

Verlassen werden

Heute ist Sonntag. Ein voller Tag. Auf der To-Do-Liste steht, dass ich für zwei Tests, die kommende Woche anstehen, lernen muss, mich auf einen Termin vorbereiten muss, Oma anrufen und Yoga machen will und diesen Beitrag schreiben muss. Und so steckte ich mitten in der Bewältigung der ersten Punkte, starrte in meinen Laptop, auf Stichpunkte, die ich nicht verstand und plötzlich kam mir eine Erinnerung. Fragmente meiner Vergangenheit In letzter Zeit kommen öfters mal kleine Fragmente meiner Vergangenheit zurück. Wahrscheinlich versucht mein Unterbewusstsein irgendwo dort Antworten zu finden. Und ich glaube auch, dass ich dort fündig werde. Ich war 12, als ich ins Internat kam. Ins Internat der Tanzhochschule, die ich besuchte, die eigentlich in der selben Stadt war, in der meine Familie und ich lebten. Der Grund meines Besuch war also nicht die Distanz – sondern vorübergehende Schwierigkeiten, Probleme in meiner Familie. Und als ich dann auf dieses Mitschriften-Dokument starrte, kam auf einmal der Moment zurück, als ich am Fenster stand und Mama und Papa wegfuhren. Ich war den ersten Abend allein in meinem …

Mutprobe? Ungeplante Schwangerschaft

Als sie es erfahren hat, wusste sie nicht wohin mit ihren Gedanken. Als erstes hat sie sich Schokolade gekauft, sehr viel Schokolade. Maria ist 21 Jahre jung und schwanger. Sie war in der sechsten Woche, als sie es erfahren hat. Ihr Freund ist schon einige Jahre älter. Die beiden hatten schon über Kinder geredet, aber das war eigentlich noch Zukunftsmusik, denn so wirklich geplant war da noch nichts. Es ist eben einfach so passiert.  Einige Tage lang war ihr morgens immer ein wenig übel. Als dann die Periode ausblieb, wusste sie eigentlich schon, was Sache ist. Aber das waren nur die körperlichen Anzeichen, denn sie hat schon vorher ganz genau gespürt, dass etwas anders ist. Nach dem positiven Schwangerschaftstest zuhause, hat es dann die Frauenärztin endgültig bestätigt: Maria ist schwanger. Und dann? Dann kam erstmal die Angst. Und die Freude. Denn eine Abtreibung war kein Thema für sie und ihr war direkt klar, dass sie das Kind behalten wird. Zu keinem Zeitpunkt waren die negativen Stimmen im Kopf stärker und der Gedanke daran, bald zu …