Alle Artikel mit dem Schlagwort: Alkohol

Grand Budapest Hotel

Wer als junger Mensch schon mal in Budapest war, kennt die Stadt vermutlich als Party-Hochburg, wo sich Erasmus-Studis und Backpacker auf den Hochbetten der Hostel-Mehrbett-Zimmer stapeln. Ich habe Budapest anders erlebt. Als Ehrenamtliche im Bereich der sozialen Arbeit in einem Vorort, brauchte ich eine knappe Stunde in die Stadt und meine Community dort musste arbeiten, was das Feiern doch ein wenig einschränkte. Ich lernte die Stadt ein bisschen anders und ein bisschen genauer kennen und verbrachte tolle Abende in gemütlichen, nicht ganz so touristischen Kerts (Biergarten im Budapest-Style) und hatte meine Geheimspots, die ich bis heute liebe.  An einem Wochenende kam mich eine Freundin aus der Heimat besuchen, die zuvor schon mal als Backpackerin in Budapest war – natürlich auf einem Hochbett eines Hostel-Mehrbett-Zimmers mit 15 weiteren miefigen Low-Budget-Touristen. Ich brauche nicht weiter zu erläutern, wie empört sie darüber war, was ich für einen langweiligen Lifestyle in dieser schillernd-versufften Stadt lebte. Da sie auch nun wieder in einem Hostel in der City unterkam, ließ ich mich darauf ein, einen Abend, eine Nacht mit ihr zu …

Heimhass

Ich hasse es hier.  Ich will nicht mehr sein, was alle sind,  wo alle tun, was sie immer tun wo jeder mich sieht und kennt  wo Routine alles zerstört.  Ich hasse es hier.  Ich will hier nicht enden Mit einem durchgeplanten Leben  Und mit meinen Händen  Nichts anderes spüren als Regen.  Ich hasse es hier.  Ich will in große Städte,  da, wo alle offen sind. In eine Welt, die die Welt ist. Ich will richtig leben Und fahre in dem Ford Fiesta in die nächste Stadt  Jeden Tag  Weil ich sonst so allein bin  Allein mit meinen Gedanken.  Allein mit mir. Dorffeste, Alkoholrausch, Kippen, ein Joint Gefühlt bin ich jedes Wochenende voll Und ich hasse es hier.  Ich hasse, dass alles so eingeschränkt ist Ich hasse, dass alles so schweigend ist Ich hasse, dass es hier Regen gibt. Und während ich mit schwerem Kopf in die Natur schreie Während ich allein im großen Feld verweile  Während ich die Jugend fortwünsche, Sehe ich, wie wunderschön mein Hass ist.  Spüre ich eine starke Bindung, die es gibt  …

Eine Ode an das Uncoolsein

Der beste Satz, den ich diese Woche gehört habe, war: „Mittlerweile finde ich es auch cool, wenn Leute einfach nicht cool sein wollen, nicht auf alle Partys gehen oder saufen oder Drogen nehmen.“ Seit Jahren habe ich damit zu kämpfen, nicht so richtig dazu zu gehören. Ich gehe nicht gern abends weg, ich trinke nicht, ich nehme weiß Gott keine Drogen. Ich bin da einfach nie reingewachsen, hatte nie das Gefühl, mich groß ausprobieren zu müssen und wenn ich’s mal versucht habe, dann waren das immer blöde Erfahrungen, die ich mir hätte sparen sollen.Das alles wäre für mich an sich kein Ding gewesen, denn auch die meisten meiner Freund*innen stehen auf all das nicht. Ich habe mich nie allein und „außenseiterisch“ gefühlt, auch gestärkt durch die ganzen Stay-at-home-tumblr-Memes. Der Spiegel Doch dann kamen meine Beziehungen. Ich habe leider den Hang dazu, mich in Menschen zu verlieben, die in vielen Dingen, aber vor allem in diesem, das komplette Gegenteil von mir sind. Und so bekomme ich immer den Spiegel vorgehalten. Sehe alles, was ich nicht bin, …

Don’t do drugs – nein ehrlich, ist gefährlich

Ich lebe in Berlin, die Größe der Pupillen zu verändern scheint hier das normalste der Welt zu sein. In der Technoszene sowieso.  Im Club einem mit Schaumbläschen vom Boden lieber erstmal keinen Arzt zur Verfügung zu stellen, um keinen Imageschaden davon zu tragen, normal, verständlich. Ironie. Mal ehrlich, ich habe wirklich Angst, dass mir mal etwas passiert und ich im Club verrecke. Nicht jeder muss sich Chemie durch den Körper jagen, um umzukippen, es geht nicht immer alles glatt und für den einen oder anderen kommt jede Hilfe zu spät. Das kleine Etwas, das viele hypen, das brandgefährlich ist, auf dem jeder, auch beim ersten Konsum, hängen bleiben kann, die abhängig machen, die nicht cool sind. Das Etwas der illegalen Drogen. Für deren Konsum jeder seinen Grund haben mag, Glückwunsch. Und wir, die sich mit den legalen Drogen begnügen, machen alles richtig? Denkste. Absoluter Blödsinn, wir sind kein Stück besser. Dass Alkohol und Nikotin legal sind, macht die beiden nicht weniger ungefährlich. Das Bewusstsein für Alkohol und seine Gefahren ist bei so vielen nach wie vor …