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Nach dem Zyklus leben

Jeder Mensch lebt in Zyklen. Es gibt die immer wiederkehrenden Jahreszeiten, den Tag-Nacht-Zyklus, die Gezeiten. Die Natur macht uns es uns mit den Jahreszeiten perfekt vor, denn Menschen mit Menstruationszyklus haben einen ganz besonderen, inneren Rhythmus, der körperliche, emotionale und dadurch auch gedankliche Veränderungen mit sich bringt. Menschen mit Menstruationszyklus bewegen sich dadurch ständig in einem Fluss und durchlaufen jeden Monat einmal einen gesamten inneren Jahreszeitenzyklus.  Der Zyklus, mit einer durchschnittlichen Dauer von 23-35 Tagen, ist etwas wiederkehrendes, das in vier Phasen eingeteilt werden kann. Es gibt Zeiten, in denen ich mich super gut fühle, nur lächeln und die Welt umarmen könnte, und dann gibt es Zeiten, in denen ich grundlos niedergeschlagen, genervt oder unmotiviert bin. Tage, die ich nur im Bett verbringen möchte und zu gar nichts zu gebrauchen bin. Auch ein bisschen wie die Jahreszeiten also – Frühling, Sommer, Herbst und Winter, nur im eigenen Körper.  Doch wie gehe ich damit um, wenn doch immer gleichbleibende Leistung und Produktivität von mir verlangt wird? Unsere Gesellschaft ist ist nicht auf Zyklen aufgebaut, sie verläuft …

Geduld

In einer Welt, die von Zahlen kontrolliert, unabdinglich messbar und konkurrenzfähig bleiben muss, in einem Land, das so hoch angesehen für seinen wirtschaftlichen Erfolg und seine sozialen Strukturen ist, in einer Stadt, in der die Bahnen im drei Minuten Takt die von Menschenmassen überlaufenen Bahnhöfe passieren, bleibt eines meist auf der Strecke. Die Geduld. Von Klein auf haben wir gelernt, den geraden Weg zu gehen. Das Ziel vor Augen, unermüdlich darauf hin arbeitend, das zu erreichen, was wir oder andere uns wünschen. Auf einer großen, breiten Strasse lässt es sich besser laufen als über kleine, enge Pfade oder durch verwinkelte Gassen. Wir warten nicht mehr auf den richtigen Moment. Wir wollen jetzt, was wir wollen und wir wollen es schnell, vergessen dabei allzu oft anzuhalten, mal kurz inne zu halten. Denn durchhalten, durchhalten ist das, was wir müssen. Und oft wird uns erst dann, wenn wir am Ziel zu sein scheinen, klar, wir hätten uns auf dem Weg doch noch etwas mehr umschauen, etwas mehr durchatmen, etwas mehr anhalten sollen. Geduld bedeutet nicht, die Zügel aus der Hand …