Koexistenz?
ambiguitätstoleranz. das aushalten von widersprüchlichkeiten, paradogmen, verschiedenen realitäten. von nebensächlichkeiten, die sich addieren und so schwer wiegen. ich bin nicht gut darin. um genau zu sein, fällt es mir verdammt schwer. in meiner welt soll alles geordnet, geplant, getaktet sein. sinn soll es machen. das ist lustig, denn wenn man mich so ansieht, sehe ich garnicht so aus. bunt, schrill, chaotisch, durcheinander – meine äußere hülle. oft wird mir alles zu viel, die widersprüche in der welt und die widerspüche in mir. das außen und das innen. fühlen. das haben beide seiten gemeinsam. ich fühle so viel, dass ich irgendwann nichts mehr fühle. eine klappe geht zu und weg. da ist dann dieser knoten in mir, wenn die klappe zu geht. in meinem bauch, genauer gesagt in der magengegend. ich spüre ihn durchgehend. ein knoten aus metallenen drahtsträngen, die ineinander verworren sind und aneinander festkrallen. ist die klappe auf, dann hat der knoten platz, sich zu bewegen – ein stückchen freiraum. für den knoten und für mich. koexistenz. geht die klappe zu, ist da kein …