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Wir machen eine Pause.

Gestern Abend haben wir gemeinsam mit Dir den Launch zu DRANG zelebriert. Es gab Lesungen, kleine Fragerunden und exklusive Einblicke in unser drittes Printmagazin. Kurzum: Es war uns (und hoffentlich auch Dir) ein Fest, das Highlight unseres Jahres. Du hast den Livestream verpasst? Kein Problem, hier kannst Du ihn Dir nachträglich ansehen. Wir danken Dir von Herzen für Deine Unterstützung, sei es als Mitwirkende:r oder Follower:in. Im Sommer war es etwas ruhiger hier auf Instagram und auf dem Blog, das ist Dir vielleicht aufgefallen. Hinter den Kulissen ist unsere Zeit und kreative Energie in die Schöpfung von DRANG geflossen – aber auch in Gedanken dazu, wie wir TIERINDIR in Zukunft gestalten möchten. Da unser Team ausschließlich ehrenamtlich an diesem Projekt mitwirkt und die Aufgaben neben Job, Uni und alltäglichem Leben stemmt, wollen uns nun die Zeit und den Raum geben, um eine Pause zu machen. TIERINDIR ist und bleibt das Produkt einer digitalen Generation. Wir fühlen uns weiterhin online zuhause, haben uns aber dazu entschlossen, unserem Blog neuen Glanz zu verpassen – auch mit Blick …

TIERINDIR No. 3: DRANG

Hinter den Kulissen ist in den letzten Monaten einiges passiert. Neben team-internen Umstrukturierungen haben wir unser neues Printmagazin DRANG gestaltet! Unsere Generation lebt mit dem Bewusstsein politischer Fehltritte und versucht, dagegen laut zu werden, ohne dabei das Ich im Wir zu vergessen. Sie beginnt einen Wandel, mit dem Wunsch nach einer besseren Welt. Im letzten Jahr hat sich auch unser Team verändert. Es sind viele neue Menschen hinzugekommen, die uns dabei unterstützt haben, TIERINDIR weiterzuentwickeln. Ein Produkt dieses Wandels ist unser drittes Printmagazin. Irgendwo zwischen Politik, Popkultur und Persönlichem schwirrend haben wir nach einem Thema für dieses Magazin gesucht – und eines gefunden: DRANG. Mit dem Fokus auf gesellschaftlichen und politischen Narrativen, Stigmata und Emotionen haben wir unsere Mitwirkenden gefragt: Was drängt dich? Was drängt mich?Was bedrängt uns? Das Magazin vereint 21 Beiträge von 37 Menschen, die ihre Gedanken und Ideen in Worten, Illustrationen, Fotografie und anderen ganz eigenen Kunstformen ausgedrückt, sich uns (und euch) damit anvertraut haben. Alle Einnahmen, die durch den Verkauf des Magazins und der anderen Merch-Artikel entstehen, fließen zurück in den …

Weil es mehr als ficken ist #zwischenTürundAngel

Sexarbeit ist ein Tabuthema, Sexarbeitende sind gesellschaftlich hochgradig stigmatisiert – wie auch ihre Kund*innen, die in der öffentlichen Debatte noch unsichtbarer als Sexarbeitende sind. Das alles finde ich nicht gut, deshalb habe ich mit Lydia gesprochen, die mir im Anschluss an unser Gespräch noch den Kontakt zu zwei langjährigen Kunden von ihr vermittelt hat. Ich spreche mit beiden, sie kriegen in diesem Text Pseudonyme. über Kaffeetische Paul ist 41 Jahre alt, arbeitet als Softwareentwickler und lebt in Sachsen. Mit Lydia trifft er sich alle 3-4 Monate. Er ist schon lange Single. Als sich bei ihm vor zwei Jahren das Bedürfnis nach Intimität und einem Beziehungsersatz wieder einstellte, beginnt er im Internet nach Escort-Dienstleisterin zu suchen. “Mein Bild von Sexarbeit war vorher schon geprägt von vielen Berichten in Medien, die oft sehr negativ waren”, erzählt Paul mir, “und das habe ich in meiner persönlichen Erfahrung so nicht empfunden, so nicht kennengelernt.” Und die Vorbehalte von Drogen und Gewalt waren nicht groß genug, um dem Bedürfnis nach Intimität nicht nachzugehen. “Das eine ist halt das, was andere …

Kreativ auf Kommando #heiterbiswolkig

Für mich ist schon seit vielen Jahren klar, dass ich in einem künstlerischen Beruf arbeiten und meine Liebe zum Zeichnen zum Beruf machen möchte. Mein ganzes Studium arbeitet darauf hin und manchmal werde ich sogar schon dafür bezahlt. Und trotzdem stehe ich immer wieder vor dem Problem, dass es manchmal schwer ist auf Abruf zu kreativ zu arbeiten. Besonders wenn Deadlines näherrücken und die eigenen Erwartungen etwas Großartiges zu schaffen immer größer werden, scheint es unmöglich, wieder zurück in einen Flow zu kommen. Und was mache ich, wenn das passiert? Eines kann ich mit absoluter Sicherheit sagen: Zu warten dass die Inspiration kommt, hat mir noch nie geholfen. „Inspiration exists, but it has to find you working“, hat Picasso ja auch schon gesagt. Und da ist wirklich etwas dran. Außerdem merke ich, dass mir das Schaffen immer dann am schwersten fällt, wenn ich es mir schwer mache. Wenn ich überdenke wo ich nicht weiter komme, mir Stress wegen Deadlines mache und meine Erwartungen an mich zu unrealistisch sind. Und dann hilft es nur einen Schritt …

Die Macht der Pornografie mit Lea Röwer #ZwischenNeugierundBewunderung

Wahrscheinlich hat jeder von uns schonmal pornografische Inhalte konsumiert. Nicht selten auch regelmäßig. Doch was genau schauen wir uns da eigentlich wirklich an? Was hat das mit dem Menschen, unserer Gesellschaft und dem Patriarchat zu tun? Und was ist eigentlich Only Fans? Lea Röwer hat sich im Rahmen künstlerischer Praxis und einer Bachelor-Thesis intensiv mit der Pornografie auseinandergesetzt. Es entstand ein erkenntnisreiches Gespräch das kritisch reflektiert und dennoch nicht verteufeln möchte. Wenn wir über Pornografie sprechen, über was sprechen wir dann? Es gibt nicht die eine Pornografie. Es gibt tausend verschiedene Nischen. Es gibt feministische Pornografie, genauso wie es Fetisch-Pornografie gibt und professionell produzierte Pornografie. In dem Kontext interessiert mich nicht so, was die Hauptcharakteristika von Pornografie sind, das ist nur eine Facette, sondern vielmehr in wie weit sie unsere Gesellschaft prägt. Wie sie medial mit anderen Bereichen verbunden ist oder was sie abgrenzt. Wie sie unsere Realität formt und Einfluss auf unsere Fantasie nimmt. Was mit den Menschen passiert, die im Pornografie-Geschäft arbeiten. Wie sie dargestellt werden und gleichzeitig auch, wie die Konsumenten mit …

Let’s talk period #heiterbiswolkig

Disclaimer: Auch nicht-binäre Personen und Trans-Männer menstruieren und nicht alle Frauen menstruieren. In diesem Text wird jeweils ausschließlich auf cis Personen Bezug genommen. Die Periode ist das Natürlichste der Welt und trotzdem ist sie ein hochpolitisches Thema. Das, was jeden Monat wieder aus unzähligen unbefruchteten Gebärmuttern fließt, ist der Saft in dem unser aller Existenz beginnt, also lasst uns drüber reden. Über den Schmerz, die Bedürfnisse und die Ungerechtigkeiten die damit einher gehen. Let`s talk, period. Seit ich das allererste Mal meine Periode bekommen und angefangen habe zu menstruieren, habe ich Schmerzen. Starke schmerzen. Schmerzen, die so viel Energie brauchen, dass der Rest meines Körpers taub wird und ich für ein paar Stunden fast alle Lebenskraft verliere.Ich weiß nicht mehr was ich erwartet hatte bevor ich das erste Mal zu bluten begann, aber nun kenne ich es kaum anders. Es ist jeden Monat aufs neue scheiße – manchmal ist mir so schlecht, dass ich ich mitten in der Nacht aufwache und stundenlang zwischen Klo und Fenster hin und her flitze oder mich sogar übergeben muss. …

Kreativ + Sein mit Chris Woods #zwischenneugierundbewunderung

Wie ist das überhaupt so, an einer Kunsthochschule zu sein? Wo kann es dort auch mal schwierig werden? Wie definiert man sich, wenn man in vielen verschiedenen Disziplinen tätig ist? Was gibt es zur Veröffentlichung von kreativem Output gerade zu sagen? Was haben soziale Medien damit zu tun? Chris ist Dj, Front-End Developer und Fotograf. Seit einiger Zeit studieren wir gemeinsam an einer Kunsthochschule in Süddeutschland. Entstanden ist ein reflektierendes, tiefes Gespräch an das ich einige Zeit später immer noch denken muss. Wie war das eigentlich bei dir, ich glaube wir haben darüber noch nie gesprochen, wann war der Scheidepunkt an dem du entschieden hast, nicht nur in deiner Freizeit kreativ zu sein, sondern ein Kunststudium zu beginnen? Puh, der Scheidepunkt… Ich glaube, das war die Realisation als ich begriffen habe, dass die Themen über die ich mir Gedanken mache, nicht unbedingt jeder hat. Ich hatte mit fünfzehn das gute Glück, nach Kanada gehen zu dürfen. Dort habe ich Kurse wie Fotografie und digitale Medien belegt, die mir den ersten Einblick gegeben haben. Das gute …

Niemandem zur Last fallen #Mut(Ich)

Lange Zeit habe ich niemandem mehr vertraut. War mir selbst am nächsten wenn es darum ging, Entscheidungen abzuwägen oder auch Vergangenes aufzuarbeiten. Nicht, weil ich nicht gern jemanden gehabt hätte, sondern weil ich niemandem meine Lasten aufbürden wollte. Habe den Personen die Chance genommen, für mich da zu sein, die Hilfe, die ich angeboten bekommen habe, nicht angenommen und stattdessen alles mit mir selbst ausgemacht. Gelogene Wahrheiten Ich hätte gerne jemanden gehabt, der da ist, mir zeigt, dass ich nicht alleine bin. Konnte die Gesellschaft anderer aber gleichzeitig auch nicht ertragen. Hab mir über die Jahre selbst Wahrheiten antrainiert, an denen ich festgehalten habe, an die ich mehr geglaubt habe, als alle Worte der anderen je aufwiegen könnten. „Du bist eine Last“, „Du bist anderen zu viel“, „So bleibt niemand bei dir“, „Du willst die anderen nicht belasten“, „Sie verdienen es nicht, sich Sorgen zu machen“ sind nur einige Gedankengänge, an die ich festgehalten, nein, an die ich mich gekrallt habe. Weil ich es nicht ertragen konnte und wollte, dass ich jemandem etwas bedeute und …

Freunde, es geht um den Umbruch. #schlaflos

Dass man sich weiterentwickelt und viele neue Erfahrungen macht, ist wahrscheinlich eines der schönsten Gefühle, die man haben kann und doch so selten bemerken wir es wirklich. Es geht alles doch viel zu schnell. Betrachten wir uns im Nachhinein in den Phasen des Umbruchs, dann sehen wir eine Person vor dem Erlebten und eine Person nach dem Erlebten.  Es ist schön zu sehen, wie weit wir kommen können. Dass manchmal Stagnieren dabei hilft, uns umsehen zu können. Dass wir Ziele neu ausrichten und Entscheidungen voller Elan treffen können.  Doch was, wenn wir uns so arg verändern, dass unser Umfeld kaum mithalten kann – wodurch manche Freundschaften nicht mitziehen können? Dass man sich von Geliebten beim Aufmarsch in das Neue so weit entfernt, dass ein Zurück nur mit dem Aufgeben von Erkenntnissen und der Zurückhaltung vom Neuen erreichbar scheint?  Wenn ich so darüber nachdenke, so wie in den Filmen ist das meistens nicht. Es gibt keinen Moment, in dem klar wird, was das Problem ist. Keinen Punkt, an dem man sich denkt „Jetzt bin ich jemand …

ABENDBROT – EIN TIERINDIR WORKSHOP

Überraschung! Da wir Euch leider nirgendwo besuchen können, um mit Euch gemeinsam kreativ zu werden, wird unser nächster Workshop über Zoom stattfinden! Der Workshop besteht aus einem Tag (ab 14 Uhr, ca. 2h) Input, einer intensiven, kreativen Woche und einer Abschlussbesprechung. In dieser Zeit wollen wir uns gemeinsam intensiv mit dem Thema “Abendbrot” befassen. Anmelden könnt ihr Euch via verein@tierindir.de (Name, Alter, Was macht ihr gerade? Was fällt euch spontan zum Thema “Abendbrot” ein?) Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 15 begrenzt. Es gibt keinerlei Beschränkungen und ihr müsst nicht unbedingt schon kreativ tätig. Wir werden die Teilnehmer*innen per Zufall auswählen und den Workshop bei großer Nachfrage evtl. wiederholen. Wir freuen uns!Nora, Luka & Imina von TIERINDIR