Autor: Luka

Nach dem Zyklus leben

Jeder Mensch lebt in Zyklen. Es gibt die immer wiederkehrenden Jahreszeiten, den Tag-Nacht-Zyklus, die Gezeiten. Die Natur macht uns es uns mit den Jahreszeiten perfekt vor, denn Menschen mit Menstruationszyklus haben einen ganz besonderen, inneren Rhythmus, der körperliche, emotionale und dadurch auch gedankliche Veränderungen mit sich bringt. Menschen mit Menstruationszyklus bewegen sich dadurch ständig in einem Fluss und durchlaufen jeden Monat einmal einen gesamten inneren Jahreszeitenzyklus.  Der Zyklus, mit einer durchschnittlichen Dauer von 23-35 Tagen, ist etwas wiederkehrendes, das in vier Phasen eingeteilt werden kann. Es gibt Zeiten, in denen ich mich super gut fühle, nur lächeln und die Welt umarmen könnte, und dann gibt es Zeiten, in denen ich grundlos niedergeschlagen, genervt oder unmotiviert bin. Tage, die ich nur im Bett verbringen möchte und zu gar nichts zu gebrauchen bin. Auch ein bisschen wie die Jahreszeiten also – Frühling, Sommer, Herbst und Winter, nur im eigenen Körper.  Doch wie gehe ich damit um, wenn doch immer gleichbleibende Leistung und Produktivität von mir verlangt wird? Unsere Gesellschaft ist ist nicht auf Zyklen aufgebaut, sie verläuft …

Obdachlosen Menschen in der kalten Jahreszeit helfen

„Die Kippe ist schon ganz schön hart gerade.“ Wir sind auf dem Heimweg, es ist drei Uhr nachts im Januar in Berlin. Rauchen fällt jetzt schwer, weil es eigentlich viel zu kalt ist und bei jedem Zug der Zigarette die Finger ein bisschen mehr abzufrieren scheinen. Aber gleich sind wir da, es ist nicht mehr weit, gleich können wir uns wieder aufwärmen.  Meine Gedanken schweifen ab zu den Menschen, die jetzt nicht einfach so ins Warme können. Menschen, die kein Zuhause haben und die eisig-kalten Nächte draußen verbringen müssen. Ich komme mir so doof vor. Beschwere mich über den kurzen Weg nach Hause, wohingegen andere Menschen Nacht für Nacht ums Überleben kämpfen müssen. Was kann ich tun? Wie kann ich wohnungslosen Menschen vor allem jetzt in dieser kalten Jahreszeit helfen?  Achtsam sein Zunächst ist es wichtig, überhaupt erstmal zu erkennen, ob jemand gerade deine Hilfe brauchen könnte. Wenn du siehst, dass ein obdachloser Mensch kaum geschützt im Kalten schläft, kannst du ruhig mal nachschauen, ob alles okay ist und ihn gegebenenfalls wecken, um deine Hilfe …

Wir haben verlernt, uns zu langweilen

Ich bemerke es meistens erst, wenn es sowieso schon zu spät ist und ich mich selbst dabei ertappen muss, dass ich die ersten 10 Minuten meines Tages auf den Bildschirm meines Smartphones gestarrt habe. Welche Bilder alle an mir vorbeigeflogen sind und wem ich Likes gegeben habe, habe ich mir nicht gemerkt. Es ist mir eigentlich auch total egal. Morgens ist es das Erste, was ich tue. Und abends, kurz bevor mir die Augen zufallen, ist es das Letzte.  Seit einigen Wochen beobachte ich mich nun selbst und ich finde es unfassbar erschreckend, wie viel Zeit ich an meinem Handy verbringe. Am meisten jedoch auf Instagram. Meine Benachrichtigungen für diese App habe ich schon seit längerer Zeit ausgestellt. Außerdem folge ich nur noch Menschen, die mir wirklich gut tun und mich positiv beeinflussen. Meine ich zumindest. Trotzdem fällt es mir schwer, direkt nach dem Aufwachen das vermeintlich glückliche Leben unzähliger Menschen ins Gesicht gedrückt zu bekommen. Natürlich beeinflusst es mich, wenn ich sehe, wie voll der Terminkalender von Daria Daria heute ist, bevor ich überhaupt …

Die Bühne des Unbewussten

Träume sind verrückt. Meistens kann ich mich nach dem Aufwachen nur noch wage an meinen Traum erinnern und nach wenigen Minuten scheint das Geträumte ganz aus meinem Gedächtnis zu verschwinden. Dennoch bleibt oft ein einnehmendes oder komisches Gefühl, was mich noch den restlichen Tag begleitet. Und manchmal fällt mir plötzlich, mitten am Tag, wieder ein kleiner Ausschnitt aus meinen Traum ein, der dann aber überhaupt keinen Sinn ergibt und total unlogisch erscheint. Träume halt. Die universale Sprache der Nacht Träume sind wie eine zweite, universale Sprache, die wir alle sprechen. Sie kam zu allen Zeiten in der menschlichen Geschichte und in allen Kulturen vor. Die Traumsprache von Michael Jackson, der Queen und dir und mir ist fast ganz genau dieselbe. Und obwohl wir meistens vergessen, was wir geträumt haben und deshalb meinen, wir hätten nicht geträumt, träumen wir doch jede Nacht. In unseren Träumen sprechen wir also eine Art Nachtsprache. Es ist, als ob wir Französisch nur in der Nacht sprechen würden und am Tag kein Wort verstünden. Außerdem sind Träume sehr symbolisch. Das bedeutet, …

Einfach anfangen ist gar nicht so einfach

*Dieser Text teilt meiner Gedanken bezüglich meiner Kreativität und Produktivität im Allgemeinen, aber auch während der Corona-Pandemie. Ich fühle mich oft nicht gut und unproduktiv und versuche in diesem Text zu erklären, wie ich dagegen vorgehen kann. Trotzdem möchte ich auch nochmal erwähnen, dass wir alle gerade rein gar nichts müssen. Wir müssen keine neue Tätigkeit lernen, nicht jeden Tag Yoga machen oder anderweitig produktiv sein. Du bist okay so, wie du gerade bist, auch wenn du die ganze Zeit nur im Pyjama im Bett liegen kannst. Das ist okay. Wir gehen alle gerade durch eine gemeinsame, traumatische Erfahrung. Nicht alle haben gerade überhaupt dieses Privileg, diese Pandemie in etwas Produktives umzuwandeln. Eigentlich ist diese Zeit gerade – künstlerisch gesehen – genau das, was ich mir immer gewünscht habe. So oft habe ich meine Freunde vollgeheult, wie gern ich doch einfach ein paar Wochen frei hätte. Frei von irgendwelchen Pflichten, frei von sozialen Kontakten. Und wie sehr ich diese Zeit dann nutzen würde, um künstlerisch zu arbeiten, um produktiv zu sein und um endlich meine …

Bitte bleibt zu Hause!

Es geht hier nicht um uns, sondern um alle anderen. Um die Älteren, die Immunschwachen, um Menschen mit Asthma. Wir sind jung und uns wird das Virus sehr wahrscheinlich überhaupt nichts ausmachen. Vermutlichen tragen wir es sowieso alle schon in uns, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Einige von euch mögen sich denken, dass so eine leichte Grippe ja überhaupt nicht schlimm sei, das stecken wir ja locker weg. Aber um uns geht es hier nicht. Unsere Generation ist in den meisten Fällen nur der Überträger. Ohne jegliche Symptome zu spüren, können wir dennoch am Corona-Virus erkrankt sein. Uns macht das nichts aus. Wenn wir nicht anfangen, zu Hause zu bleiben, wenn wir uns weiterhin mit unseren Freunden treffen, Bahn fahren, unterwegs sein wollen, verdoppelt sich die Zahl der Neuinfektionen von Tag zu Tag und schon bald kann nicht mehr allen geholfen werden. Wir sind Schuld, wenn unsere Großeltern sterben müssen Wir haben es in der Hand. Unsere Handlungen haben großen Einfluss auf andere. Wir sind dafür verantwortlich, wenn unsere Eltern und Großeltern krank werden, …

Mutprobe? Eine Glatze schneiden

Vor etwa zwei Jahren habe ich es einfach gemacht – von einem Tag auf den anderen habe ich meine Haare komplett abgeschnitten. 4mm waren noch übrig. Nur kurz zuvor hatte sich die Idee in meinem Kopf gefangen und ich bin sie einfach nicht mehr losgeworden. Natürlich hatte ich auch Zweifel. Was ist, wenn es mir überhaupt nicht gefällt? Ist meine Kopfform überhaupt geeignet? Wie wird wohl die lange Übergangsphase? Ich habe mir viele Bilder von Frauen mit abrasierten Haaren angeschaut und fand es einfach wunderschön. Irgendwie anmutend, beeindruckend und stark. Und dann wusste ich – das will ich auch! Ich hatte bei Freunden geschlafen, wir haben morgens gemeinsam gefrühstückt und dann erzählte ich von meiner Idee. Eine Freundin von mir hat dann direkt ihre Haarschneidemaschine geholt. Wir sind ins Bad, Handtuch um den Hals, los. Noch einmal hat sie mich gefragt: „Bist du dir wirklich sicher?“ Und ich war mir sicher. Aber trotzdem weiß ich nicht, ob ich es durchgezogen hätte, wäre sie nicht gewesen. Es war gut, dass sie nicht gezögert und einfach darauf …

Fremde Stadt, unbekannte Gesichter

Bald ist Oktober. Ich mag den Oktober nicht mehr so besonders. Früher war er mein Lieblingsmonat. Herbstanfang, bunte Blätter, kühle Luft. Jetzt bedeutet der Oktober für mich schon das zweite Jahr in Folge eine fremde Stadt, viele unbekannte Gesichter und raus aus dem gewohnten Umfeld.  Ich habe Angst vor dem Ungewohnten und vor dem Neuen. Angst davor, allein zu sein. Was wird mich erwarten? Ich habe so viele Fragen in meinem Kopf, die ich immerzu überdenke. Alles habe ich schon tausendmal durchgespielt. Aber diese blöden Gedanken über alles und jeden hören einfach nicht auf.   Ich weiß doch eigentlich, dass ich ganz bestimmt nicht die Einzige sein werde, die am ersten Tag in der Uni aufgeregt sein wird, das weiß ich echt. Und ich weiß auch, dass ich mir eigentlich viel zu viele Gedanken mache und dass alles halb so schlimm sein wird. Ich weiß, dass wir alle in der gleichen Situation sein werden, keiner kennt irgendwen, alles neu, alles fremd, für jeden von uns. Alle sind auch irgendwie auf ihre Art und Weise unsicher. …