Das Leben um uns herum scheint langsam ausgeschaltet zu werden: Bars, Cafés, Museen und Clubs schließen. Die Straßen und Nudelregale sind wie leergefegt, Menschen streiten im Drogeriemarkt über ein paar Rollen Klopapier. Wir sind irgendwo zwischen Panikmache und Informationsbeschaffung, zwischen Überreaktion und den Ernst der Lage unterschätzen. Es gibt vieles, was mir zur momentanen Lage einfällt, was mir Angst macht, mich sauer macht und mich beschäftigt. Aber eine Frage drängt sich dauernd in meinen Kopf: Wo will ich sein, wenn ich in Quarantäne muss? Die Grenzen werden geschlossen, auf einmal sind wir eingesperrt und uns wird bewusst, wie privilegiert wir eigentlich leben: Die ständige Freiheit zu haben, dort hinzugehen, wo wir hin möchten, nie vor einer verschlossenen Türe zu stehen, tun und lassen zu können, was immer wir wollen. Plötzlich sind wir in dieser Freiheit eingeschränkt, was bei vielen Menschen auf Panik stößt. Unser Kreis verringert sich, wir canceln die spontane Städtereise im April, Konzerte, auf die wir uns lange gefreut haben, werden abgesagt. Wir überlegen uns zweimal, ob es wirklich nötig ist, morgen zu …