In meinem allerersten Text hier habe ich unter anderem über meinen postsowjetischen Migrationshintergrund geschrieben. Weil mich meine kulturellen Wurzeln, meine eigene Identität beschäftigt. Wer bin ich und wer will ich sein?
Jetzt stelle ich mir diese Fragen wieder: Wer bin ich, wenn einige ihre russischen Pässe verbrennen und andere auf nichts Größeres schwören als Stolz und Wahrheit? Wer bin ich, dass ich die Tage bis zu meinem Termin in der russischen Botschaft zähle – hoffend, dass ich meinem russischen Pass endlich näher kommen darf? Und wer will ich sein – in einer Welt wie dieser?
Es gibt viele kluge Menschen, die gute Berichterstattung leisten und viele wichtige Perspektiven zu Wort kommen lassen. Ich kann das in dieser Kolumne nicht stemmen. Aber ich möchte auch nicht nichts sagen. Weil ich das wichtig finde, weil ich Verantwortung trage. Und weil ich das brauche.

über Нашa Russia
Es gibt eine britische Serie, Little Britain, die sich vorurteilsbehaftet über das Britisch-sein lustig macht. Sketch comedy. In Russland wurde das Konzept kopiert und so entstand Нашa Russia. Der Titel macht sich über den russischen Akzent beim Englischsprechen lustig: nascha rascha, so muss man sich das vorstellen.
Russland ist meine Heimat, das rheinland-pfälzische Trier an der Mosel mein Zuhause. Russland ist, wonach ich mich immer sehne. Russland ist, wo ich hingehöre. Russland ist mein Land. Genauso wie Deutschland. Ich gehöre auch hier hin, das ist auch mein Land und ich bin sicher, würde ich jetzt nach Russland ziehen, würde die Mosel mir ungemein fehlen. Ich bin nicht Halbrussin, Halbdeutsche. Ich bin ganz. Ganz russisch und ganz deutsch. Und das ist ganz schön oft ganz schön schwer für mich.

Übersetzt heißt es in den Liedern „Labyrinth“ und „Leibeigenschaft“ des russischen Rapkünstlers FACE: “Gegen die Machtspitze zu sein, bedeutet nicht gegen die Wurzeln zu sein. Ich liebe Russland wegen dem Geruch schwarzer Johannisbeeren” und “Alles, was vor mir liegt/mich erwartet – Leere. Ich bin aus Russland, der Leibeigenschaft. Du fragst, warum wir trinken – das [Alkohol] ist Antidepressivum. Viel ändert sich, die Generation verfault.”
Im Kapitalismus ist der Mensch käuflich. Geld = Sicherheit. Deswegen gibt es Korrpution, auch in Russland. Dieses Bedürfnis nach Sicherheit, diese Liebe zur Familie, zum Wohlergehen aller innerhalb des Kreises (sansara nenne ich das) – das ist das, was ich an Russland am meisten liebe. Der russische Mensch tut alles für seine Liebsten. Er denkt anders. Europa kann ihn nicht verstehen und scheint sich auch nicht darum zu bemühen. Der russische Mensch kann Europa nicht verstehen und will es auch nicht. Er will nur, dass es seiner Familie gut geht. Das ist seine Freiheit, dann ist er glücklich. Mir sagt mein Vater immer, dass er arbeitet, um mir Joghurt zu kaufen. Am liebsten mag ich Heidelbeerjoghurt. 0,5kg als Freistundensnack an langen Schultagen, ein Träumchen.

Russland und das Patriarchat, das ist Blutsbrüderschaft. Männliches Familienoberhaupt gibt den Ton an, Frau steht am Herd und putzt, die Kinder haben zu gehorchen. Jungs sind bisschen besser dran und müssen weniger die Fresse halten als Mädchen, sind aber wegen ihrer Fähigkeit, im Stehen zu Pinkeln, nicht vom Gehorsam befreit. Die große Lebensweisheit und Staatsreligion: Du kannst niemandem vertrauen. Medien, Politik, Wirtschaft – alle wollen Dich verarschen, überall, immer. Wieso sonst ist die UdSSR kaputt gegangen? Deswegen: Familie ist das einzige, was zählt. Blut ist dicker als alles andere. Grundsätzlich ja nicht verkehrt, aber wieso sollte Liebe so exklusiv sein?
über Scham

Sie: Wie geht’s Dir? Du bist sicher so wie ich zu schlimmen, wenn auch leider nicht unerwarteten Nachrichten wach geworden..
Ich: Ne, tatsächlich nicht. Ich bin zu der Nachricht wach geworden, dass ein Freund mir Bananenkuchen vorbeibringen will. Jetzt will ich gar nicht die Nachrichten anschauen.
6 Minuten später schreibe ich: Oh man
47 Minuten später schreibe ich: ich bin so beschämt.
32 Minuten später schreibe ich: Alle fragen mich, was ich davon halte, aber mir tut das einfach richtig weh.
Scheiße. Was soll ich noch dazu sagen? Scheiße einfach. Ich glaube fast, der größte große Schmerz, den ich je spürte.


über Trauer
Was sagt man zu Trauer? Ich weiß es nicht. Aber das habe ich dazu mal geschrieben:
Ich war einmal auf einer Beisetzung, da gab es eine kleine Trauerkarte mit folgendem Spruch: “Leg’ alles still in Gottes Hände, das Glück, den Schmerz, den Anfang und das Ende.” Diese Karte steht in meinem Bücherregal, ich schaue sie gerne an. Ich finde, sie passt zu dem Leben, das nun bei Gott ist und eine Lücke hinterlässt, die wie eine Wunde pocht und zeigt, dass Leere schmerzt. Ich habe dazu einmal geschrieben: “Ich liebe es, wie alles geht, wenn allein der Wind mich trägt.”
Auf dieser Beisetzung hat der Pfarrer davon gesprochen, dass wir alle ein Gedanke Gottes sind und die Rückkehr zu Gott eine Heimkehr sei. Ich mag diesen Gedanken, weil er zeigt, dass wir alle miteinander verbunden sind. Wir alle sind Gedanken der Liebe und mit unserem Sein und unserem Leben geben wir ihr ein Gesicht. Und ich finde, das zeigt, dass wir den Blick nicht auf die Lücke richten müssen. So wie wir Gottes Samen in uns finden können, können wir auch den Samen in uns finden, den die Menschen hinterlassen haben, denen wir begegnen, die wir schätzen, die wir lieben. Und so sehr sie fehlen, sie sind in allen, die sie kannten. Und in uns. Ein russisches Lied beschreibt das so:
„Wenn ich nicht mehr da bin, werde ich mit zahlreichen Stimmen singen. (…) Wir altern nicht, wir leben auf ewig.“
„Es wechseln bloß die Orte, das ist das Sansara-Gesetz, ein Menschheitskreislauf.“
Ich glaube, dass diese Lücke pochen muss, dass man tief im Schmerz stehen muss, – aber dass man es irgendwie schafft, das abzugeben. Gott, die Liebe und die Menschen, die fehlen, in und bei sich zu finden und zu halten. Und mit all dem zu leben. Mit der Zeit, die keine Wunden heilt, aber ein Pflaster ist für die Narben, die bleiben.
Eine Sufi-Lehre ist nach Elif Shafak, einer meiner allerliebsten Lieblingsautor*innen: “Das Leben ist eine Leihgabe auf Zeit, und diese Welt ist nichts als eine skizzenhafte Imitation der Wirklichkeit.”
Und eine andere: “Die Vergangenheit ist eine Interpretation. Die Zukunft ist eine Illusion. Die Welt bewegt sich nicht durch die Zeit als wäre sie eine schnurgerade Linie, die sich von der Vergangenheit in die Zukunft bewegt. Stattdessen bewegt sich die Zeit durch uns hindurch und in uns drinnen, in endlosen Spiralen. Ewigkeit bedeutet nicht unendliche Zeit, sondern einfach Zeitlosigkeit.”
Und: “Das Gesetz der Reziprozität besagt, dass das, was gegeben wird, wieder zurückkommt. Die Gesamtenergie bleibt erhalten, es finden nur Umwandlungen in der Form, welche die Energie annimmt, statt. So haben wir es von den Physikern gehört. Also gibt es nur Transformationsprozesse, die eine Form der Materie verwandelt sich in eine andere, und das Ausmaß des Ganzen bleibt immer gleich. Alles, was existiert, gibt fortwährend vom Eigenen und nimmt vom Anderen, und die Summe all dieser Aktionen ändert sich dadurch nicht.”
Und ich finde, das sind alles sehr tröstliche Gedanken und ich hoffe, das tröstet Dich. Ich bin sicher, Schmerz vergeht nie. Aber die Liebe auch nicht, – zu dem Leben, das fehlt, zum Selbst, zur Welt und zu Gott. Ich glaube, wir alle lieben ihn, auch wenn wir ihn nicht kennen, weil er in uns und allem ist. Für mich ist er bloß ein Synonym für Liebe. Bloß dieses Wunder, das so wie die Proteinbiosynthese immer ist. Antrieb, Hoffnung, Liebe.
Ich weiß nicht, ob ich damit jetzt etwas anfangen kann. Oder andere das können, keine Ahnung. Womit ich immer etwas anfangen kann, ist Philosophie. Der altgriechischen Wortbedeutung nach bezeichnet sie die Liebe zur Weisheit. Für mich ist sie wie eine Bibel deluxe mit allen möglichen Gedanken. Inneres Wachstum, inneres Erschüttern, innerer Wiederaufbau – in der Philosophie finde ich alles, wonach ich mich sehne. Ich finde mich. In den Worten von Hesse und Sartre, von Hobbes und Sokrates, die durch die Zeit und mich hallen.
Oder um es in Dürrenmatts Worten zu sagen, die genauso auch meine sein könnten, – in einer anderen erdachten Wirklichkeit, in der wir genauso ein großes, verflochtenes Ganzes sind: „Indem ich die Welt, in die ich mich ausgesetzt sehe, als Labyrinth darstelle, versuche ich, Distanz zu ihr zu gewinnen, von ihr zurückzutreten, sie ins Auge zu fassen wie ein Dompteur ein wildes Tier. Die Welt, wie ich sie erlebe, konfrontiere ich mit einer Gegenwelt, die ich erdenke. Nun sind die Bilder, zu denen man greift, nicht zufällig, auch sie sind schon etwas Vorhandenes, jedes Gedachte ist schon einmal gedacht, jedes Gleichnis schon einmal angewandt worden.“
Der Philosoph Arthur Schopenhauer findet übrigens auch, dass wir alle eins sind. Das, was für mich Liebe ist, nennt er caritas, die Menschenliebe, und daraus resultierendes Mitleid. Sieht man die Welt so wie Schopenhauer und ich als Vorstellung, die man sich macht und alles Lebende – Pflanzen, Tiere, Menschen – als unmittelbar miteinander verknüpft und verbunden, als Teil desselben großen Puzzles, als Einheit statt Fremdsein, wird alles nur noch unbeschreiblich abstruser, was wir hier tun.

über Wut

Ich habe nur Fragen im Kopf, aber keine Antworten. Und ich glaube nicht, dass es überhaupt welche gibt, die mich zufrieden stellen würden. Wie auch? Vermutlich ist die Frage auch eine völlig andere, aber ich suche trotzdem nach ihrer Antwort.
Das Unangenehmste: Ich habe nicht das Gefühl, dass ich jeder Wut in mir Platz geben darf, denn die Scham sagt nein. Die Kolumnistin und feministische Bestsellerautorin Margarete Stokowski ist dahingehend jedoch anderer Meinung. Sie hält Wut und Gelassenheit für eines der wichtigsten Gefühle, da sie Fähigkeiten seien, „die man braucht, wenn man aktiv über sein Leben bestimmen will“. Denn „[b]eides sind wichtige Arten von Reaktionen auf Dinge, die in der Welt passieren. Wenn mir etwas nicht passt, kann ich wütend werden und versuchen, es zu ändern. Ich kann aber auch im richtigen Moment darauf scheißen und sagen, dass es nicht mein Problem ist.“ Wut findet sie produktiv, bloß Hass sei destruktiv. Sehe ich auch so.
Was ist aber, wenn man gar nicht so aktiv über sein Leben bestimmen kann, weil andere die eigene Freiheit beschränken? Was bringt mir Wut dann und wie soll man gelassen bleiben? Ich glaube, dann bleibt nur Liebe. Wie Max Richard Leßmann sagt: „Mein Mindset / Ist / Ich liebe dich.“ Weil: „Stell dir vor / Es ist Liebe / Und jeder geht hin“. Also: “Wenn dich / Jemand fragt / Was du später mal machst / Sag immer nur: / Liebe”.

über Angst
Mit der Angst ist es wie mit der Wut. Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Und ich habe Angst davor, sie zu zeigen. Weil ich nicht weiß, was morgen sein wird. Weil ich Angst habe um meine Herzensmenschen. Vor allem aber habe ich Angst davor, dass wir uns immer weiter voneinander entfernen, immer weiter das Vertrauen verlieren und mehr an Misstrauen gewinnen. Dass Isolation Nationalismus befeuert.
Ich habe Angst davor, dass meine Großeltern durch die Sanktionen in Russland finanziell nicht klarkommen und wir ihnen wegen der Sanktionen kein Geld überweisen oder Pakete schicken können. Ich habe Angst davor, dass das Vertrauen in den deutschen Staat und die europäische Idee endgültig versiegt, weil auch die Konten russischer Staatsbürger*innen hierzulande gesperrt werden. Ich habe Angst, dass wir nicht mehr wissen, wo Aus, wo Ein. Dass Menschen so große Angst davor haben, ihre Familie zu verlieren, dass sie die Luft anhalten. Wie soll das gehen? Wir müssen nicht ohne Grund ausatmen, durchatmen, Luft austauschen.
Ich habe Angst vor der Ungewissheit, wann ich Russland wieder rieche. Wie wird das sein? Wie sieht die Welt dann aus? Ich habe Angst davor, dass Russland Deutschland hasst und umgekehrt. Was mache ich dann? So viele Ereignisse und ich in ihrer Mitte – ist das so?
Am meisten Angst habe ich davor, dass ich mich selbst verliere. In der lähmenden Angst. In den Zweifeln an meiner eigenen Wahrnehmung. Der Balance zwischen Reflexion und Erkennen, dass das wirklich bullshit ist und ich mir da sicher sein darf, vielleicht sogar muss. Und dass wir es nicht schaffen, Frieden. Im Russischen ist Frieden übrigens ein besonders schönes Wort, ein Homonym. Gleiche Aussprache, gleiches Aussehen, verschiedene Bedeutungen: мир heißt sowohl Frieden als auch Welt. Schön, ne?
Ich sitze in der Bahn.
Er: Was verbindest Du mit Kindheit?
Sie: Ich glaube, jede Kindheit ist irgendwie auch traumatisch – egal, wie schön und liebevoll sie ist. Ich habe das Gefühl, dass ich immer zu meinem Baby-Ich zurückkehre(n muss), um Konflikte mit ihr auszutragen, damit ich im Hier und Jetzt klarkomme. Deswegen ist Kindheit für mich der Punkt, an dem etwas kaputtgegangen ist, das sich gar nicht festigen konnte. Ein natürlicher Prozess.
über das, was ich nicht sagen kann, könnte ich Bücher füllen

Ich blicke mit Angst auf die Entwicklungen in meinem Land. Ich blicke mit Angst in all die Familien in ihren Wohnzimmer, die sich im Streit spalten bei der Frage nach Wahrheit und Lüge, nach Recht und Unrecht, nach gut und böse. Ich blicke mit Angst in die Welt, in die ich trat. Mit Sorge, immer wieder auch mit Erstaunen. Vor allem aber mit Hoffnung. Was soll sonst bleiben?
Was wird aus den Kindern, was wird aus den Eltern? Was wird aus Russland? In der UdSSR saßen die Leute im Knast, wenn sie eine verfickte Wurst geklaut haben, weil sie ihrer Familie etwas auf den Tisch setzen wollten. Wie sollen die Menschen sich jetzt trauen? Und was? Es gibt Stimmen, die fordern eine neue Revolution. Aber wie sollen wir uns das zutrauen, wenn die letzte scheiterte und nichts als überfordernde Leere zurückließ, die niemand erst einmal so recht zu füllen wusste? Wie soll das gehen mit tradierten Traumata und seelischem Kopffickballast von Generation zu Generation?

Wie soll das gehen ohne ein kollektives politisches Bewusstsein, ohne zu erkennen, dass das Persönliche auch politisch ist und Politik persönlich, weil Politik das Leben aller Personen direkt berührt? Wie soll das gehen, wenn niemand daran glaubt, dass Politik sauber sein und funktionieren kann? Wie soll das gehen, wenn niemand glaubt, dass die eigene Meinung und das eigene Handeln entscheidend für alle sein können? Wie soll das gehen, wenn alle nur auf sich und ihren familiären Kreis schauen? Wie sollen sie wissen, was wir zu wissen glauben? Woher?
Für den Politik-LK muss ich eine Prognose formulieren. Ich schreibe: Meine Generation wird das meistern müssen, die vor uns können das nicht (mehr) und konnten es noch nie. Wir müssen alle zusammenstehen und etwas tun. Fair is foul and foul is fair. Ich wäre gerne dort, gerade jetzt.
Aber was würde all das bringen? Eine Friedliche Revolution à la DDR wird es nicht geben. Das Wofür ist nicht klar, das Land zu groß, die Mentalität nicht die der Franzosen. Meine Prognose aus dem Politik-LK ist für die Tonne. Es ist die einer europäisch denkenden, überheblichen, egozentrischen Utopistin. Sie hat nichts mit der Realität zu tun. Wer soll dieses wir schon sein? Möchtergern Hochstapler*innen wie ich, die Maßstäbe anlegen ohne darüber nachzudenken, ob ein harter Zollstock oder ein dynamisches Maßband von Nöten sind? Wieso können wir einander nicht demütig auf neutralem Grund begegnen und so eine gemeinsame Mitte schaffen?
über Hoffnung

Als die UdSSR zerfiel, liefen im (Staats-)Fernsehen Schwanensee und klassische Musik. Das lief immer dann ohne Unterbrechung, wenn die Kacke am Dampfen war. Aber gewaltig. Niemand wusste, was los war, aber der Gestank dampfender Exkremente war nicht zu überriechen. Eine der letzten unabhängigen Medienblätter in Russland, die Novaya Gazeta druckte Schwanenseeballerinas kürzlich auf ihrem Cover. Ich kann nicht aufhören, mich zu fragen, wie die Zukunft aussehen wird. Ich werde sie mitgestalten, ich kann nicht anders.
In Sprache und Sein schreibt Kübra Gümüşay über den Umgang muslimischer Gemeinden mit der innerdeutschen Debatte rund um Islamismus und die sogenannte Flüchtlingskrise 2015: “Aus lauter Angst, Öl ins Feuer zu gießen, haben wir auch kein Wasser gegossen.”
Kübra Gümüşay schreibt sehr sehr kluge Sachen, die sich als Lebensweisheiten auf alles Mögliche übertragen lassen. So auch auf die jetzige Situation. Wir dürfen das Wasser nicht vergessen. Wie wollen wir sonst das Feuer löschen?
Text von Diana, Gestaltung von Chiara und Merve.
Diana ist Autorin der Kolumne #zwischenTürundAngel und lebt in Trier. Manchmal gestikuliert sie so stark, dass ihre Mitmenschen lieber Abstand zu ihr halten. Wenn sie gerade nicht politisch unterwegs ist, findet ihr sie bei ihrem tierischen Begleiter Max. Sie liebt heiße Schokolade, Worte und holpriges Tanzen.
Ein Gespräch zwischenTürundAngel über Worte, Politik und das Dazwischen. Schon eine spontan in den Raum geworfene Frage unserer Autorin kann zu Kopfakrobatik führen. Nach ersten Impulsen und Reaktionen fischend, fügt sich hier alles im Laufe zu einem Netz. Mit Liebe zur Weisheit, rotierenden Gedanken und vergessenen Eindrücken. Über Heidelbeerjoghurt, Schnecken und Blumentöpfe.
Chiara ist 19 Jahre alt und studiert Design in München. Zusammen mit Merve gestaltet sie die Kolumne #zwischenTürundAngel. Man trifft sie meist in einem viel zu großen Mantel und einer viel zu kleinen Tasche. Sie ist dafür bekannt, ihr Essen zu versalzen, jegliche Dinge zu sammeln und viel zu spät das Haus zu verlassen. Ansonsten zeichnet, kocht und fotografiert sie gerne.
Merve lebt in Karlsruhe und studiert an der HfG Kommunikationsdesign. Sie ratscht gerne mit vielen Menschen, genießt es aber auch sehr alleine in die Natur zu fahren oder zu töpfern. Was sie sehr liebt: Zusammen mit ihren Liebsten und einem Tee im Park Menschen zu beobachten und zu zeichnen und gemeinsam über Träume und Ängste sprechen. Bei TIERINDIR ist sie Gestalterin.
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