Du & Ich, Gastgedanken
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Abends, wenn der Mond zu sehen ist

Abends, 
wenn der Mond schon zu sehen ist,
mache ich meine Gedanken frei.
Von allem, was mich beschäftigt.
Aber du bleibst.
Auch wenn ich es wirklich versuche,
muss ich immer an dich denken.
Meine Gedanken drehen sich nur um dich.
Am Tag und in der Nacht.
Aber vor allem
Abends,
wenn der Mond schon zu sehen ist.

Ich drehe mir eine Zigarette auf meinem Balkon und ziehe meine Jacke enger um meinen Körper. 
Ich kann einfach nicht anders und schließe die Augen. 
Ich träume noch viel von dir und von der vergangenen Zeit:
Wie wir von den warmen Sonnenstrahlen im Gesicht aufwachen.
Wie ich aufstehe, nur in einem zu großen T-Shirt, um Kaffee zu machen, den wir in unserem großen Bett trinken.
Die Bettbezüge sind weiß und riechen noch nach Liebe.
Es ist noch früh, weshalb wir beschließen zum Flohmarkt zu radeln.
Dein Pony weht im Wind und ich grinse dich an.
Du grinst zurück.
Auf dem Flohmarkt finden wir beide Dinge, die uns glücklich und zufrieden machen.
Wir schlendern Hand in Hand über den vollen Platz, bleiben stehen und küssen uns in der Sonne.
Dann radeln wir durch den Wald zum Meer. Hier ist es frisch und windig, aber der Pulli und deine Umarmungen
halten mich warm.
Wir setzten uns auf ein Tuch im Sand und dein Kopf liegt auf meiner Schulter, bis wir beide unsere Schuhe ausziehen und am Meer entlanglaufen.
Die Muscheln sind weiß. 
Wir rennen Hand in Hand und fliegen vor Glück mit den Möwen davon.
In diesen Momenten gibt es nur uns.
Alle Menschen um uns herum verschwinden einfach. 
Es gibt nur uns.
Und ganz viel Liebe.

Nachdem ich meine Augen wieder geöffnet habe, wird mir erst klar, dass es nie wieder so sein wird. 
Es gibt kein uns mehr. 
Kein wir.
Du fehlst mir.
Dein Lachen fehlt mir. 
Oder ist es nur die erlebte Zeit, die mir fehlt?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es schmerzt an dich und diese Momente zu denken.
Ich wische mir die Tränen von meiner Wange und zünde meine Zigarette noch einmal an. 
War das die wahre Liebe, von der alle sprechen?
„Die wahre Liebe musst du festhalten!“, haben sie gesagt.
„Du musst um sie kämpfen!“
Aber was ist, wenn sie nicht festgehalten werden will?
Wenn sie nicht möchte, dass ich kämpfe? 
Wenn sie frei sein will?
Frei, wie die Möwen am Meer, denen wir Hand in Hand nachgelaufen sind. 
Ich hoffe, du bist frei.
Ich hoffe, du bist glücklich. 

Tabea ist 20 Jahre alt und studiert Lehramt für sonderpädagogische Förderung. In ihrer Freizeit hat sie schon immer gerne und viel geschrieben. Sie schreibt über Erinnerungen und Gefühle, die sie festhalten oder verarbeiten möchte. Sonst liebt Tabea lange Spaziergänge, Second-Hand-Läden, Musik, Kaffee und das Meer!

Das Beitragsbild ist von Luka.

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