Wie heißen die Gedanken, die uns Nacht nichts schlafen lassen? Die uns uns von einer Seite auf die andere wälzen lassen? Oder zumindest mich. Manchmal. Manchmal öfter. Tagsüber lächle ich, denke die Welt ist gut in der ich mich bewege, in der ich lebe.
Und dann wird es dunkel. Ich ziehe die Vorhänge zu und kuschle mich in meine Bettdecke. Licht aus. Augen zu. Vorhang auf. Gedanken an. Ich wälze mich stundenlang von einer Seite auf die Andere. Mein Gehirn spinnt Kreise. Zieht Fäden von denen ich noch nicht einmal wusste, dass es sie gab. Wühlt lange in Erinnerungen. Aber nicht in den Schönen. Nachts werden die Dunklen ausgepackt. Die, die am Tag durch die Sonne verdrängt werden. Oder durch Lachen.
Durch Alltag.
Doch im Dunkeln bin ich alleine. Bin dem ausgeliefert, was ich tagsüber nicht denken will. Nicht denken kann. Das, was tief in unserem Unterbewusstsein gräbt und weilt, wird dann herausgeholt und von allen Seiten betrachtet.
Ich kann nicht schlafen. Wieder nicht.
Wenn ich als Kind nicht schlafen konnte und dann leise weinend in das Schlafzimmer meiner Eltern getapst bin, hat meine Mutter immer gesagt: „Sind Herr Wenn und Herr Aber dich wieder besuchen gekommen? Schick sie weg.“
Und dann haben wir sie zusammen weggeschickt, haben sie verabschiedet und ich bin im elterlichen Bett eingeschlafen. Beruhigt.
Heute fällt es mir schwerer. Ich habe mehr Probleme und Sorgen, die mir den Schlaf rauben. Und dann steigere ich mich rein, dass ich schlafen muss. Um meine To Dos abzuarbeiten oder es um 8 Uhr in die Uni zu schaffen.
Mit dem Älterwerden kamen mehr Nächte voller Gedanken. Aber auch das Wissen, dass sie am Morgen weg sind.
Manchmal schreibe ich dann doch noch in der Nacht wichtige Gedanken auf, weil sie mir wertvoll erscheinen. Und dann sage ich mir, dass morgen alles gut sein wird.
Denn es ist ein neuer Tag. Und eine Chance. Eine Chance sich weniger Sorgen zu machen und glücklich zu sein.
–
Die Gastgedanken sind von Sophie. Sie studiert Sprach- und Textwissenschaften in Passau. Sie schreibt Tagebuch seitdem sie ein Kind ist und träumt tagsüber in Gedanken. Sie liebt das Schreiben und wünscht sich sehr, dies einmal zu ihrem Beruf zu machen.