Monate: November 2020

Gedicht an jemanden, mit dem ich mal was hatte

Ich traf dich. Ich traf dich Ende Oktober. Na gut, ich swipte nach rechts und du scheinbar auch und bald schon trafen wir uns ganz unverbindlich auf ein Bier. Du sprachst von Politik und deinen Reisen, ich sprach über das Wetter. In Konversation bin ich nicht wirklich gut. Doch scheinbar gut genug, denn du wolltest mich wiedersehen. Und so trafen wir uns immer öfters und irgendwann küsste ich dich und irgendwann schliefen wir miteinander. Ich weiß nicht mehr recht wie es genau dazu gekommen ist. Manchmal schlafe ich ausversehen mit jemanden. Dabei läuft das leider nie so ab, wie man das aus Filmen kennt. Erste Szene: Zwei überdurchschnittlich attraktive Menschen sitzen in einer Bar und ziehen sich schon fast mit den Augen aus. Schnitt. Zweite Szene: Die beiden überdurchschnittlich attraktiven Menschen taumeln wild knutschend in eine Wohnung und einer der beiden tritt die Tür mit dem Fuß zu. Schnitt. Dritte Szene: Die beiden überdurchschnittlich attraktiven Menschen liegen schwer atmend zusammen im Bett. Der Drops ist schon gelutscht. Bei mir läuft sowas häufig eher nach dem …

Kuratierte Realität mit @doandlive #zwischenneugierundbewunderung

Neben großer Bewunderung, geraten Influencer:innen auch immer häufiger in Kritik. Es scheint, als hätte die Unvorsichtigkeit einiger in Bezug auf ungeprüfte Werbeinhalte oder kontroverse Stellungnahmen den ganzen Influencer:innen-Berufszweig ein wenig degradiert. Hinzu kommt, dass das Hauptgeschäft eines Influencers* nunmal mit verschiedenen Facetten des Konsums einhergeht. Auch etwas, von dem sich immer mehr Menschen bewusst zu distanzieren versuchen. Überraschung: nicht jede/r Influencer:in möchte dir Abnehmshakes oder Daniel Wellington Uhren verkaufen. Einige nutzen ihre Platform heute, um eine nachhaltigere und bewusstere Lebensweise aufzuzeigen. So auch Diana @doanlive.  Ich habe mich mit Diana über ihren Werdegang und ihr Verantwortungsbewusstsein als Influencerin unterhalten. Es entstand ein ehrliches Gespräch über Werte, Content und Authentizität in einem oftmals unerreichbar scheinenden Teil des Internets.  Simmer Ready? Wir sind Ready jetzt!  Wie hat das angefangen, mit dir und dem Internet und @doandlive? Hattest du erst einen Blog? Oder wie hat sich das entwickelt? Also ich glaube, ich hatte meinen aller ersten Blog damals auf Blogspot gemacht, da war ich dreizehn. Weil ich damals selbst angefangen habe Blogs zu lesen. Und dann war ich …

Wendepunkt

Sie steht jeden Morgen auf, wäscht sich Isst Macht das Fenster auf Setzt sich vor den Fernseher Und wartet. Auf wen? Oder Auf was? Das Denken funktioniert nicht mehr so schnell Der Fernseher leuchtet hell – Im dunklen Zimmer Da sitzt sie immer Da sitzt sie schon immer Da sitzt sie noch immer Vorm Geflimmer Einer Sendung Die sie nicht versteht „Es gibt jetzt so viele Kanäle“ erzählt sie mir erstaunt Ich lächle und werde still Ich fühle Mitleid Und dann hab ich ein schlechtes Gewissen Weil ich Mitleid fühle Aber ändern kann ich es nicht Es wird immer deutlicher Dass es zu Ende gehen wird Mit 95 Jahren ist das klar „Ein langes, erfülltes Leben“ Und „Es war ein schöner, leichter Tod“ werden sie sagen Und ich werde mich fragen War es das? Oder war es das nur bis zu einem gewissen Moment, einem Wendepunkt ? Wendepunkt, der: Zeitpunkt, an dem sich etwas bedeutend ändert. Gibt es so einen im Leben? Gab es so einen in ihrem Leben? Die erste Frau, die in der …

Mit Klaviermusik hinterlegte Sonnenuntergänge

Auf TikTok geht gerade (bzw. ging gerade – auf dieser Plattform kommen und gehen Trends ja eigentlich wöchentlich) ein Trend um, in dem ein Audio im Hintergrund abgespielt wird, in dem eine eingängige Klaviermelodie gespielt wird und eine junge Frau sagt: „You have to start romanticizing your life. You have to start thinking of yourself as the main character. Cause if you don’t, life will continue to pass you by and all of the little things that make it so beautiful will continue to go unnoticed. So take a second and look around and realize that it’s a blessing for you to be here right now.“ Über diese Audiospur schneiden tausende von Leuten (meistens weiß und im klassischen Sinne schön) Highlight-Reels ihrer letzten Monate/Jahre zusammen: Meistens sieht man schön drapiertes Essen, besondere Städtetrips, Feuerwerke, Händchen halten und vor allem Sonnenuntergänge. Alles ist gefiltert, bunt, wunderschön und glitzert.  Dieser Trend wird auf unterschiedlichsten anderen Plattformen übernommen: Menschen stellen ihre Lieblingsprodukte zusammen, die „essenziell“ sind, um sich das Leben schön zu machen. In vielen Podcasts werden Tipps gegeben, …

Maueradler – wie die Mauer diejenigen beeinflusst, die nie drüber guckenmussten #gibmirwiderworte

Sie versprechen Schutz und unterscheiden uns voneinander.   Doch was, wenn sie uns gefangen halten und unsere begrenzten Gedanken uns in ihrem Inneren gefährlich werden? Was bedeutet das Wort Heimat noch, wenn die Welt doch eigentlich unser Zuhause ist? Schlürfst Du Coca- oder Vita-Cola?Streichst Du Nutella oder Nudossi?Belohnst Du dich lieber mit Milka oder Bambina? Im Freundeskreis können solche Fragen ganz witzig sein, sind diese kulinarischen Unterschiede doch ein Überbleibsel der Deutschen Teilung und spannend in Erfahrung zu bringen. Doch wie kann es sein, dass manch einem die Staatsbürgerschaft eines non-existenten Staates zugeschrieben wird? Warum unterscheiden wir noch in Ossis und Wessis, wenn unser Deutschland schon lange vier und nicht mehr nur zwei Himmelsrichtungen hat? Weshalb kann man auf etwas reduziert werden, von dem man nie Teil war? ___________________________________________________________________________ Ich bin 22 Jahre alt und damit Teil der Generation Z: zwischen 1997 und 2012 geboren, die Nachwendekinder und Erben der Demokratie.  Wenn meine Nationalität irgendwo eine Rolle spielt, dann bin ich schlichtweg und neutral Deutsch. Sobald mir innerhalb der eigenen Landesgrenze aber ein dreiviertel Drei oder ein ,ge? über die Lippen rollt, …

Du bist (nicht), was sie aus dir machen

Zwischen gesellschaftlichem Druck und der eigenen Freiheit Viele kennen es, doch darüber sprechen tun die wenigsten. Egal, ob im Freundeskreis oder anderswo, der gesellschaftliche Druck, der von außen auf einen wirkt, ist immens. Als junge Frau setze ich mich tagtäglich damit auseinander. Ein Beispiel ist das ständige Rasieren. Frau soll weiblich sein und so aussehen, sich so anziehen und bewegen. Am besten noch ein strahlendes, selbstbewusstes Lachen auf dem Gesicht, als könnte ihr die Welt nichts anhaben. Doch warum? Warum ist da dieser Druck? Warum wirkt die Gesellschaft so auf uns? Oder gibt es diesen Druck etwa gar nicht? Ist er vielleicht nur ein Konstrukt der Fantasie, eine Art kreative Schöpfung? Fragen wie diese habe ich mir schon häufig gestellt. Ich habe versucht, sie zu ignorieren und einfach ich zu sein. Doch dann ist da diese Angst, von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden und schiefe Blicke zu kassieren. Und schon ist man nicht immer und überall 100% man selbst. Es ist ein Teufelskreis, den wahrscheinlich viele kennen. Nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer. …

Falls ihr auf der Suche seid

Nein – ich möchte gar nicht zum Kaufen animieren. Aber falls ihr auf der Suche nach etwas Bestimmten seid: Vielleicht ist dies ja eine Inspiration. Hier sind Dinge, die mir die derzeitige Lage entspannter und schöner gestalten und teilweise auf meiner eigenen Wunschliste stehen. Ich höre diese Spotifly-Playlist jetzt gerade. Ich höre sie, wenn ich lerne. Ich höre sie, wenn ich andere Dinge am Computer machen will. Ich höre sie manchmal auch, wenn ich entspannen möchte. Wenn ihr keine Personen seid, die sich bei Musik mit Text richtig konzentrieren können, ist das was für Euch. Und Klaviermusik ist einfach soo schön, was soll ich sagen. Ich schleiche um diesen Pullover von ArmedAngels herum, wie um nichts anderes. Ich habe ihn in schwarz und bin ein sehr großer Fan. Diese Farbe hier … hach! Vielleicht! Was soll ich sagen. Gleitgel ist für mich mittlerweile ein Muss. Hätte ich es mal ein paar Jahre früher als unabdinglich angesehen, wäre mir einiges an Schmerzen erspart geblieben. Dieses von Amorelie habe ich ganz neu, da andere Marken oft Tierversuche …

Vom nach Hause kommen an einen fremden Ort

Ich zähle die Bahnstationen auf meiner Navigations-App.Noch 4. Noch 3. Noch 2. Noch eine.Jetzt bin ich da, steige aus, ich bin zuhause.Oder zumindest an meiner neuen Meldeadresse. An meiner Vorherigen musste ich nie Bahnstationen abzählen,denn ich kannte sie alle in- und auswendig. Außerdem gab es dort gar keine Bahn, nur Busse. Hier gibt es Busse, Trams, S-Bahnen, U-Bahnen, Taxis, Ubers, Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger, Motorradfahrer und E-Roller. Für jede Bewegung, die ich außerhalb meiner vier Wände mache, brauche ich Google Maps. Das hatte ich vorher nicht einmal installiert. Wenn ich in einem der genannten Verkehrsmittel sitze, starre ich entweder durchs Fenster hinaus auf gesichtslose Häuserwände und leere Landschaften, die mir fremd sind, oder in die leeren Gesichter häuserloser Menschen, die mir fremd sind. So oder so fühle ich mich dabei ziemlich einsam. Zwei Jahre später Ich presse meine Nase an die Scheibe des Bullauges, ich will den Fernsehturm sehen.Als ich nach der Landung ins Helle hinaustrete und mir der kalte Wind entgegenschlägt, atme ich tief ein. An der Bahnstation angekommen, ist das altbekannte Signal der sich …

Wir haben verlernt, uns zu langweilen

Ich bemerke es meistens erst, wenn es sowieso schon zu spät ist und ich mich selbst dabei ertappen muss, dass ich die ersten 10 Minuten meines Tages auf den Bildschirm meines Smartphones gestarrt habe. Welche Bilder alle an mir vorbeigeflogen sind und wem ich Likes gegeben habe, habe ich mir nicht gemerkt. Es ist mir eigentlich auch total egal. Morgens ist es das Erste, was ich tue. Und abends, kurz bevor mir die Augen zufallen, ist es das Letzte.  Seit einigen Wochen beobachte ich mich nun selbst und ich finde es unfassbar erschreckend, wie viel Zeit ich an meinem Handy verbringe. Am meisten jedoch auf Instagram. Meine Benachrichtigungen für diese App habe ich schon seit längerer Zeit ausgestellt. Außerdem folge ich nur noch Menschen, die mir wirklich gut tun und mich positiv beeinflussen. Meine ich zumindest. Trotzdem fällt es mir schwer, direkt nach dem Aufwachen das vermeintlich glückliche Leben unzähliger Menschen ins Gesicht gedrückt zu bekommen. Natürlich beeinflusst es mich, wenn ich sehe, wie voll der Terminkalender von Daria Daria heute ist, bevor ich überhaupt …

So, wie ihr uns haben wollt… #wir

…werdet ihr uns nicht bekommen! Hast du dir schon einmal die Frage stellen müssen, wo du hingehörst? Ob es vielleicht sogar an dir liegt, dass du hin und wieder das Gefühl hast, hier nicht angekommen zu sein? Obwohl es keine Frage des „Ankommens“ sein sollte. Denn du bist doch schon hier, inmitten anderer Menschen. Du lebst hier und das ist auch gut so!Jedoch gibt es Menschen in diesem Land, die ausgrenzen, Hass verbreiten und spalten.Es braucht eine Gegenbewegung dazu. Findet ihr nicht? Wir versus Ihr. Eine Aussage, die nicht spurlos an mir vorbeigeht.Sie hinterlässt Bilder in meinem Kopf, die von außen an mich herangetragen wurden. Es sind Bilder, die ich angefangen habe, von klein auf zu malen. Mir wurden ein paar Stifte in die Hand gedrückt, mit denen ich all diese Bilder ausmalen sollte. Dabei waren die Umrisse vorgegeben, sodass ich allein in der Auswahl der Farben frei sein konnte. Ich bin frei, aber ich bin es nicht. Mit der Zeit wurden diese Bilder ausgemalt, es wurden Fortsetzungen angefertigt, die Bilder wurden immer größer, sodass …