Manchmal tut es verdammt gut, über den Tellerrand hinauszuschauen und junge Menschen mit unterschiedlichsten Ansichten zumindest ein bisschen besser kennenzulernen. Alle zwei Monate fragen wir hier einen jungen Menschen nach seinen Träumen, Zweifeln und Leidenschaften. Heute wollen wir von Paula wissen, wer sie ist und wofür sie brennt.
Wer bist du?
Mein Name ist Paula. Ich bin vierzehn Jahre alt und komme aus Düsseldorf. Nach den Sommerferien komme ich in die zehnte Klasse. In meiner Freizeit spiele ich Feldhockey und mache leidenschaftlich gerne Musik. Außerdem spiele ich in zwei Bands.
Wofür brennst du?
Für Musik! Wenn ich Musik mache, ist alles andere einfach egal und ich habe Spaß. Das Gefühl, auf einer Bühne zu stehen und, wenn auch nur einer Person, irgendwie einen schöneren Tag zu bereiten oder jemanden zu berühren, ist einfach schön. Oft verbinde ich auch gewisse Lieder mit
Erinnerungen oder Personen. Denn mit Musik können auch die unbedeutendsten Momente irgendwie besonders und bedeutsam werden. Viel genauer kann ich dieses Gefühl, wenn ich Musik mache/höre, einfach nicht beschreiben.
Hast du einen Traum?
Ich möchte später einmal hauptberuflich Musikerin werden. Vor allem bei „The Voice“ ist mir klar geworden, dass ich mir sehr gut vorstellen könnte, Musik für den Rest meines Lebens zu machen. Mit meinem größten Hobby Geld zu verdienen, ist definitiv mein Traum. Gleichzeitig habe ich aber auch etwas Respekt davor, da man, um mit Musik gut zu verdienen, auch relativ bekannt sein muss und das meiner Meinung nach gar nicht so cool ist, wie viele denken. Man kann halt nach seinem Job nicht einfach nach Hause gehen und ein normales Leben führen. Bekanntsein ist ein 24-Stunden-Job, den man vorher auch nicht mit einem Praktikum oder Ähnlichem ausprobieren kann. Dazu hat man keine geregelten Arbeitszeiten und „arbeitet“ oft abends. Dennoch ist meine größte Leidenschaft Musik. Deshalb würde ich es auf mich nehmen dieses vielleicht nicht ganz so „normale“ Leben zu leben, weil mir Musik Spaß macht.
Woran zweifelst du?
Ich zweifle ständig an irgendetwas. Vor einer Arbeit, ob ich genug gelernt habe; ob ich mein Abi schaffe; ob ich gut genug für irgendetwas bin; ob ich es schaffe, mit Musik mein Geld zu verdienen, und so weiter. Aber dann denke ich mir immer, dass das eh nichts bringt. Man muss an sich glauben,
um das zu erreichen, woran man festhält und wovon man träumt. Anders klappt es nicht.
Was sagen andere, was du gut kannst?
Das kann ich ja schlecht beantworten, deswegen hab ich mal ein bisschen rumgefragt. Viele meinten, ich könnte gut aufmuntern und zuhören. Ich würde sagen, ich kann ganz gut auf Leute eingehen und verstehe sie. Dadurch kann ich ihnen auch meistens gut weiterhelfen, sie aufmuntern oder ihnen Ratschläge geben.
Was hättest du gerne zehn Jahre früher gewusst?
Gute Frage! Ich kann mich nicht mehr so richtig daran erinnern, was ich als Vierjährige für Probleme oder Sorgen hatte. Wahrscheinlich, dass der Kindergarten ganz schön cool war…
Was ist kleines Glück für dich?
Kleines Glück sind für mich so kleine Momente, wie Sonnenunter- oder Sonnenaufgänge. Insgesamt sind solche Momente, in denen man glücklich ist, ohne einen gewissen Grund zu haben, sondern einfach nur weil z.B. der Himmel schön aussieht, immer etwas Besonderes.
Digital oder analog?
Bei Fotos analog. Irgendwie mag ich den Gedanken, dass man nur einen Versuch hat, ein Foto zu machen und nicht tausende von Fotos macht, die man am Ende größtenteils eh wieder löscht. Sonst aber eher digital, da ich Zettel oft verliere…
Vogel oder Fisch?
Vogel. Dann könnte ich fliegen…. 😉
Meer oder Berge?
Meer.
Kaffee oder Tee?
Ich bin von beidem kein großer Fan, aber schon eher Tee.
Franzi ist 22 und ein Sommerkind. Wenn sie nicht gerade draußen unterwegs ist, studiert sie in der bayerischen Provinz „irgendwas mit Menschen“ und „irgendwas mit Medien“. Für die Kolumne „Auf einen Tee“ befragt sie jeden zweiten Monat einen jungen, inspirierenden Menschen und portraitiert diesen.