Monate: Juni 2019

Lieblinge im Juni

Was war der Juni für ein Monat für mich?Ein Monat der Erkenntnisse.Erkenntnisse über mich selbst.Über das Leben – mein Leben.Über die Menschen in meinem Leben. Hier sind ein paar Dinge, die ich geliebt habe, diesen Monat. Rebecca ist meine neue Succulentin, die ich sehr liebe. Leider habe ich selbst mit unkaputtbaren Pflanzen bis jetzt nie Glück gehabt, aber ich bin sehr gespannt, wie lange es diese in meinem Leben aushält. Wenn ein was diesen Monat wirklich, wirklich gut war, dann dass ich meistens tief und fest durchgeschlafen habe. Wenn ich Glück hatte, dann bis ich von alleine aufgewacht bin, ohne dass mich ein Wecker aus dem Schlaf gerissen hat. Taylor Swift ist ja mein Liebling. Bald bringt sie ein neues Album raus, was heißt das jetzt die Phase ist, in der sie sukzessive neue Lieder veröffentlicht. „You Need To Calm Down“ ist ihre neuste Single und handelt von Menschen, die einem eigentlich nur Leid tun können, weil sie viel zu viel Negatives in sich haben. Ein Bop! Es ist irgendwie irre schön, die eigenen Worte …

Bestandsaufnahme

Alles niederzuschreiben, was ich momentan denke und fühle, passt auf kein weißes Blatt Papier. Man sagt immer, dass der Sommer nach dem Abi, vor dem Studium, eine der besten Zeiten wird. Mir fällt es schwer, mich dieser Vorstellung anzupassen. Klar Denken geht momentan fast gar nicht, obwohl mich nichts daran hindert. Meinen letzten Schultag im April habe ich nicht miterlebt, weil mir vor Fieber die obere Schädeldecke nahezu explodiert ist. Doch dann war erstmal ein bisschen Frühling, die Zeit war einfach schön, über irgendwelche Prüfungen habe ich mir nicht viele Gedanken gemacht aber sie trotzdem geschafft. Nach meiner letzten Prüfung war es dann schon Ende Mai. Ich kam nach Hause und dachte: jetzt wird es richtig, richtig schön – weil man eben sagt, dass das immer so ist. Gerade mal eine Woche hat diese Euphorie angehalten. Danach war jeder Tag mehr und mehr eine Last. Schon vor den Prüfungen war der Verlust dieser Routine, jeden Tag in die Schule gehen zu müssen, irgendwie befremdlich, aber durch das Abi war ich erstmal beschäftigt und dieses befremdliche …

Von der Problematik des Menschseins

1 WAS MAN HALT SO MACHT Es ist 2019 und man lebt so vor sich hin. Man hört Musik, Musik, Musik, man postet Bilder auf Instagram, man geht feiern, man kifft, man tanzt, man arbeitet für kleines Geld, man studiert so nebenbei, man zweifelt – mal heimlich, mal lauter. Man jagt der Liebe hinterher, man regt sich über andere auf, man regt sich über sich selber auf, man sieht die Klimakatastrophe, aber ändert nichts an seinem Konsumverhalten: morgen, morgen, nur nicht heute! Man übernimmt Wörter und spuckt sie in falschen Kontexten wieder aus, man nennt Frauen „Fotzen“, das kann man – Achtung Reim – nämlich so gut auf die Straße rotzen, aber wer wird schon „Pimmel“ genannt? Eigentlich ja ein witziges Wort. Man nennt sehr weibliche, gefühlvolle Dinge/Menschen/Sätze „schwul“ und sanfte Popballaden sind „Mädchenmusik“. Man will alles dafür geben, erwachsen zu sein, aber bekommt nur SPRITE im Ouzoglas und Verantwortung übernimmt man nur ungern. Und Angst hat man auch. Angst, „ich“ zu sagen, anstatt „man“. Angst sich selbst nicht mehr im Spiegel ansehen zu können …

Ich bleib‘ übrig

Übrigbleiben klingt erstmal ziemlich scheiße. Ich bleib’ übrig. Ich bin das, was nirgendwo reinpasst, verlassen oder aussortiert wurde. Ich bin das, was noch da ist, wenn alles anderen geht. Bin ich mein eigener Fels in der Brandung? Bin ich die Person, an der ich mich festhalten sollte, wenn die Dinge den Bach hinuntergehen – geht das überhaupt? Und ist das egoistisch? Ein kleines Donnerstagabend-Gedankenwirrwarr. Am Dienstag habe ich fast drei Stunden in einem Wartezimmer verbracht. Es war spät und mein Fuß hat gepocht. Aber ich habe mich entschieden, hierher zu kommen. Neben mir sitzt ein Paar, die Frau hat sich am Rücken verletzt, der Mann gießt Wasser in einen Plastikbecher und reicht ihn ihr. Gegenüber von mir sitzen zwei Freunde, der eine am Arm verletzt, der andere kümmert sich um Krankenkarte und Unterschriften. Auf einmal fällt mir auf: Nur du bist hier ganz allein. Da ist niemand, der dir gerade hilft. Irgendwie kommen mir sofort die Tränen, wahrscheinlich weil mich dieser Gedanke so plötzlich erwischt und weil ich vorher überhaupt nicht daran gedacht habe. Denn …

Schön hier, oder?

Mir tropft der Regen auf die Haut und ich bleib‘ sitzen, weil’s so schön ist, hier mit dir und weil du alles bist, was ich brauch‘. Du bist das, das Beste, das Schönste, das Wertvollste. Das, in meinem Leben. Still schweigend  neben dir, lachend und weinend, nur mit dir, immer wieder und für immer. Du. Ich will dich nicht suchen, ich will dich einfach finden, ich will mich nicht alleine fühlen, weil ich ohne dich nicht ich bin. Bald sind wir alt, also lass‘ uns jetzt, nur für diese zeit, einfach so bleiben wie wir sind, damit wir später wissen, dass wir waren, wie wir immer wollten. Es gibt keinen Ort an den du gehst, ohne dass ich bei dir bin. – Mira liebt Sonnenuntergänge, Tee, das Meer, tolle Konzerte und Sommerabende. Sie macht gerne Fotos von allem und jedem und schreibt ihre Gedanken in kleinen Gedichten und Texten nieder.

Was ich zu sagen lerne /7

… und ich weiß es immer noch nicht. Nach außen habe ich scheinbar alles, was man sich wünschen kann – und doch beschwere ich mich. Aber genau der Zustand, nicht zu wissen, was Dich so fühlen lässt, wie Du Dich fühlst, macht es noch viel schlimmer. Ich arbeite jeden Tag hart daran, aus diesem Loch rauszukommen. Mich zu motivieren. Etwas zu machen. Zu lachen. Aber was vor allem hilft, ist, zu erzählen. Ehrlich zu anderen zu sein und zu sagen, dass es mir nicht gut geht. Denn nie habe ich mehr gelernt, als in den Gesprächen mit Leuten, die Dich ganz ehrlich fragen: „Wie geht es Dir?“. Bilder und Texte von Nora. Entstanden im Mai 2019.

Eine Ode ans Kindsein

Das geht raus an alle Kinder, die so schnell wie möglich Teenager und an alle Teenager, die so schnell wie möglich Erwachsene werden wollen.Führt euch den Zauber der Kindheit vor Augen.  Er verlässt euch schneller, als euch später lieb ist – und ist dann unwiderruflich. Streift ihn nicht schon mit aller Kraft freiwillig früher ab.Ich weiß nicht, ob das Leben ohne ihn je wieder so leicht wird. Weißt du noch, als sich die Welt vom Nachbarhaus bis zum Bäcker erstreckte und ein geheimnisvolles Abenteuer war, in das wir uns jeden Tag mit Freude hineinstürzten – furchtlos? Weißt du noch, als die Angst in Realitäten verankert war und nicht Eventualitäten? Weißt du noch, als wir die Gabe hatten, jeden Tag das zu erleben, was uns in den Sinn kam – zwei Mal an einem Tag in den Urlaub fahren, zaubern können und fliegen lernen, Bibliothekarin werden und als das keine Freude mehr gemacht hat Tierärztin. Weißt du noch, als wir nie daran gezweifelt haben alles schaffen zu können, alles sein zu können, uns jeden Tag neu …

Dream Big – Clara Noa

Wir glauben ganz fest daran, dass man niemals zu groß Träumen kann und dass Träume wahr werden, wenn man nur fast daran glaubt. In unserer Interviewreihe „Dream Big“ haben wir die unterschiedlichsten Menschen gefragt, was denn ihre größten Träume sind. Was wolltest du als Kind werden und was machst du jetzt? Schon als Kind war es mein größter Traum, auf der Bühne zu stehen und Tänzerin zu werden. Und Tada! Nachdem ich im letzten Jahr die Schule abgeschlossen habe, habe ich nun meine staatlich anerkannte Bühnentanzausbildung in Berlin gestartet. Was bedeutet Träumen für Dich? Kann man zu groß träumen? Träumen bedeutet für mich, positive Lebenswege und Lebenswelten zu kreieren – mich also auch in verschiedene Lebenswege zu versetzen. Es ist also eine totale Erweiterung meines Bewusstsein. In meinen Träumen empfinde ich keine Ängste, Sorgen, Zweifel oder Verlust. Zusätzlich denke ich, dass Träume auch oft als Realitätsflucht genutzt werden. Kann man zu groß Träumen? Auf keinen Fall!Ich frage mich viel eher, ob man das Träumen im Alter verlernen kann. Wie viel Zeit und Energie steckst Du in das …

Mutprobe des Lebens

Wir sind zu schwach, um Schwäche zu zeigen. Wir wollen jeden Schritt außerhalb der Norm vermeiden, mit dem Risiko zu leiden. Wieso nicht einfach mal aufstehen und losbrüllen? Den Raum mit Mut und Ehrlichkeit füllen. Mal versuchen man selbst zu sein – echt zu sein. Stark wie ein Löwe – und manchmal auch klein. Die Mutprobe des Lebens. Doch wenn’s jeder probiert, bringen wir die Erde gemeinsam zum Beben. Trau‘ dich – verwirr mich. Du hast tausend Facetten – ich will alle seh’n – nicht nur die Netten.  Leg‘ los – das Leben ist deine Bühne. Jetzt ist dein Moment – seh‘ dich selbst als Monument. Was willst du hinterlassen?  Ehrliche Gefühle oder nur auswendig gelernte Phrasen? Seh‘ dich im Spiegel an – und denk‘ daran: Du bist hier, um was zu bewegen. Und vergiss‘ nicht darüber zu reden. Denn du kannst ein Vorbild sein – für viele, die gern würden, sicher aber nicht trauen – die vieles haben, außer Vertrauen. Sie denken, sie wären allein‘ damit,  doch wir alle wissen – der Mist stimmt …

An alle, die manchmal verdrängen

Manchmal verdränge ichmeine Verpflichtungen,Dinge, die mir Sorgen bereiten,die anstehende Bewerbungsphase,die Fahrprüfung, durch die ich nicht noch einmal fallen will,dass ich mich wieder bei dieser Person melden müsste, weil alles beim Alten bleiben sollte, obwohl jetzt irgendwie alles anders ist. Verdrängen heißt, Dinge von sich zu schieben. Es ist der Versuch, der Konfrontation mit bestimmten Tatsachen aus dem Weg zu gehen. Indem ich verdränge, schiebe ich all diese Dinge vor mir her, prokrastiniere.  Zumindest sehe ich das oft so und mache mir deswegen Vorwürfe. Doch eigentlich ist das nicht die ganze Wahrheit. Ich bin immer wieder erleichtert, wenn mir das auffällt und traurig, dass mir das immer wieder neu auffallen muss: „Ich sollte nicht so hart zu mir sein“, denke ich in so einem „klaren“ Moment. Denn irgendwie hat das Verdrängen noch einen anderen Zweck, irgendwie ist es auch ein Schutzmechanismus, der mich vor dem Abrutschen in eine sinnlose Gedankenspirale bewahrt, in die ich sonst immer tiefer rutschen würde. Viel zu oft merke ich im Alltag, in irgendeinem beliebigen Moment wie Jetzt, dass ich mich gedanklich …