Monate: Februar 2019

Lieblinge im Februar

Den Februar habe ich, nach meiner Reise nach Las Vegas Ende Januar, etwas entspannter angehen lassen. Ich hatte in der Uni und mit TIERINDIR zutun aber habe auch versucht, einen Gang runterzuschalten und mal auf mein Inneres zu hören. Diese Dinge habe ich geliebt. 1 Im Februar habe ich viel Zeit in der Uni verbracht. Ein großer Favorit waren deshalb die vielen Nachmittage, die ich dort verbracht habe um meiner Arbeit nachzugehen, Kaffee zu trinken oder einfach so kreativ zu sein. Vor allem zwanglos kreativ sein kommt bei mir leider oft zu kurz und ist etwas, das ich gern viel häufiger tun würde. 2 Eine riesengroße Entdeckung war Sex Education auf Netflix. Die Serie hat mir meine Mitbewohnerin ans Herz gelegt und ich habe mich ziemlich schnell verliebt. Sie handelt von Jugendlichen, die erste sexuelle Erfahrungen machen. Die Hauptperson ist u.a. Otis, dessen Mutter Sextherapeutin ist, der zusammen mit Maeve eine Art „Sextherapie“ in der Schule anbietet und Paare berät, die Probleme haben. Klingt super weird und ist eigentlich auch vom Inhalt nicht das, was …

Deine eigene Muse

Sein oder eben auch einfach mal nicht sein, das ist keine Frage, sondern stellt unüberwindlich eine klare Antwort auf unsere Frage nach dem perfekten Sein dar. Wir lassen uns gerne verleiten. Zu fremden Chaos, den wir als unseren annehmen. Zu fremden Ansichten, die unsere zu sein erscheinen. Und genauso zu fremden Annahmen, dass unser kleines positive Reich ins Unendliche expandieren könnte, wenn wir deren Vorstellung von Glück nachverfolgen. Natürlich können fremde Ideen und Anregungen, für ein erfüllteres Leben, einen positiven Effekt erzielen. Inspiration ist hier das Schlagwort. Wir verbringen unsere Zeit damit, Informationen von allen Seiten aufzunehmen, möglichst viel zu sozialisieren. Die positive Kraft, die uns von allen Seiten umgibt, möchten wir auch haben. Aber warum sollte ich die Gedanken eines anderen nachverfolgen, wenn sie doch eben nicht meine sind? Subjektivität ist doch genau das Äquivalent zur Individualität. Die ursprüngliche Quelle des Seins bist du, nicht die anderen und die anderen können auch nichts daran ändern, wie du nun eben bist. Ein Unikat. Wie die Zahl „Uni“ schon beschreibt, es gibt nur eine einzigartige Version …

Tabuthema? Panikattacken

Sie rauben dir den Atem, treffen dich in unpassenden Situationen, halten die Zeit an und nehmen dich gefangen. Du hast das Gefühl, ganz allein damit zu sein, doch das bist du nicht. Heute erzählen Luka, Johanna und Imina von ihren Erfahrungen mit Panikattacken und geben Dir am Ende Tipps und Affirmationen mit auf deinen eigenen Weg. Luka Ich hatte erst einmal eine richtige Panikattacke und die ist auch noch gar nicht so lange her. Trotzdem kann ich mich nicht genau daran erinnern, wie alles ablief. Mir ging es zu dieser Zeit sehr schlecht, es war dunkel und kalt draußen, ich war allein in einer fremden Stadt. Meine Gedanken kreisten tagelang nur um ein Thema und irgendwann spitzte sich alles zu. Ich saß an meinem Schreibtisch und hatte mir gerade etwas zu Essen gemacht. Ich war allein und hatte eigentlich genügend Dinge, die erledigt werden mussten. Trotzdem saß ich einfach nur da. Wirklich etwas gegessen habe ich auch nicht. Meine Gedanken kreisten ständig nur um eine Sache und ich war innerlich sehr gestresst. Ich wollte an …

Wie ein Schlag

Ich habe diese Woche gemerkt, wie schnell alles auf einmal anders sein kann. Und ich habe Glück gehabt. Bin mit einem Schock weggekommen. Der hat mir aber – mal wieder – gezeigt: das Leben ist fragil, die Menschen in deinem Leben sind fragil und vor allem ist deren Gesundheit kein garantiertes Programm. Gesundheit ist vergänglich. Gesundheit ist einen Tag da und kann den nächsten Tag weg sein. Wir lernen, mit „Ungesundheit“ zu leben. Wir lernen aber auch, mit Gesundheit zu leben. Beide Stadien zu akzeptieren, hinzunehmen. Sollten wir nicht. Gemerkt habe ich: da sollte es keine Stagnation geben. Keinen Halt. Es geht immer noch besser. Es geht immer sicherer. Es geht nie perfekt. Aber immer geht was. Also auch wenn es nervig ist: ich möchte lieber ein Mal zu viel meinen Liebsten Druck machen, die eine odere andere Lebensweise zu überdenken. Schlimmer wäre, sich irgendwann eingestehen zu müssen, man hätte nicht genug getan. Das ist der eine Punkt. Der andere? Dass sämliche Seligkeit mit einem Mal weggefegt werden kann, wenn die Gesundheit eben nicht mehr …

Die verdrehen, was ich bin

“I am not what I think I am, and I am not what you think I am. I am what I think you think I am.“ Charles Horton Cooley I. Als ich dich das erste Mal traf und als du da so saßt, habe ich keine schwitzigen Hände bekommen. Meine Herzfrequenz blieb konstant. Was danach lustig war weil ich zitterte jedes Mal sobald ich dich wieder sah. Aber damals, in diesem Moment, war ich ein unbeschriebenes Blatt Papier. Und ich fühlte mich ausgeglichen als ich in deine Augen sah und du mir Geschichten aus meinem liebsten, noch nicht gehörten Märchenbuch erzählt hast. Ich sage nicht, andere Nächte waren nicht auch voller Momente – aber diese war unkompliziert. Nur lag ich zu oft nachts wach und hoffte, dass du es tust. Und selbst eine Nachricht zu tippen fiel mir schwer. Vielleicht hätte ich dir auch ganz klassisch einen Brief schreiben können. Nur wusst‘ ich nicht, wie. Mit immateriellen Wörtern war in vielen Schriftzügen und Farben mein Blatt bereits voll: Von dem was du und ich – …

Die Lücke im Lebenslauf

Ich hatte immer dieses eine Bild in meinem Kopf. Diese Vorstellung davon, wie mein Leben einmal sein wird. Schulabschluss, Studium, Beruf. Eine perfekte Laufbahn, keine Lücke im Lebenslauf. Doch dass das Ganze auch anders laufen kann, hatte ich nicht erwarten. Als sich meine Schulzeit dem Ende zu geneigt hat, gab es kaum einen Tag, an dem nicht darüber gesprochen wurde, was man denn nach der Schule so vor hat. Wir haben uns ewig über das Studienangebot an der Universität in unserer Stadt unterhalten, gingen auf Messen voll mit Ständen unbezahlbarer Privatschulen und wurden über mögliche Ausbildungen informiert. Ab und zu wurde auch mal eine Organisation erwähnt, mit der man ins Ausland gehen konnte, um dort armen Kindern zu helfen. „Kommt gut im Lebenslauf.“ Alles klar. Alles wird bis ins kleinste Detail geplant und es sollen möglichst keine Lücken entstehen. Wenn man sich erstmal eine Auszeit nehmen möchte oder noch gar keine Vorstellung davon hat, wie man den Rest seines Lebens verbringen will, wird man schräg angeguckt. Und so brannte sich dieses perfekte Bild von der …

Mit Trauernden umgehen

Mit dem Tod kann jede Person auf einmal unerwartet konfrontiert werden. Was tun, wenn es jemanden trifft, der dir sehr nahe steht= Wie geht man am besten damit um, wenn ein*e Freund*in von einem solchen Schicksalsschlag getroffen wird? Was sagt man – was nicht? Was tut der*dem Betroffenen gut? Wie kann man in einer Situation helfen, an der man selbst nichts ändern kann?Chelsea und Imina, die beide eine sehr nahestehende Person verloren haben, unterhalten sich darüber, was sie sich gewünscht hätten und worüber sie sich bei ihren Freunden in dieser Zeit besonders gefreut haben. In Kontakt treten & in Kontakt bleiben I.: Ich habe das Gefühl, dass sich viele Leute nur dafür interessiert haben, wie es mir ging, als es gerade passiert war. Da bekam ich von ungefähr allen Leuten, die ich kenne, eine Nachricht, in der so ziemlich jede Person schrieb „Wenn irgendwas ist, wenn du irgendwas brauchst, kannst du dich immer melden“ – und dann habe ich von vielen nie wieder was gehört.C.: Das Schlimmste in so einer Situation ist es, isoliert zu …

Verteilt mehr Komplimente, auch an euch selbst

“Ich bin nicht schön und damit habe ich mich abgefunden”, sagte sie. “Traurig“, dachte und sagte ich. Sie erklärte, dass es für sie okay sei und ich versuchte herauszufinden, warum sie sich selber nicht als schön betrachtete. Ein Gespräch, dass mich zum Nachdenken angeregt hat. Ab wann sieht ein Mensch sich selber denn als schön an?  Um die Frage gleich zu beantworten: Wahrscheinlich, wenn die eigenen Vorstellungen der Definition von Schönheit erfüllt sind. Das Problem an diesen Definitionen ist jedoch, dass sie sich meist an anderen orientieren. Es ist eine unvergleichbare Skala. Ein Koch würde niemals die Mengenangabe Gramm für eine Flüssigkeit nehmen. Es passt nicht zusammen.Es wäre irrsinnig. Flüssigkeit mit Liter, ich mit ich. Also warum benutzen wir solch unpassende Skalen an uns selbst? Es wäre doch viel logischer, wenn man sich selber Ziele setzt und diese verfolgt. Es kann nur besser werden. Doch klassische Logik ist nicht im Sinne des Menschen. Sie ist zu einfach, zu unkompliziert.  Seit einer sehr langen Zeit habe ich heute gesagt bekommen, dass ich schön sei. In meiner Kind- und …

Wie eine EP entsteht – Cvna x Goshima

Musik umgibt uns an so vielen Stellen im Alltag. Mal hört man bewusst hin, mal vertreibt man sich die Zeit mit ihr, mal konsumiert man bloß, mal wird sie für Werbung benutzt und aus ihrem eigentlichen Kontext als Kunstwerk gehoben. Aber eigentlich ist Musik immer Überträger von vielschichtigen Verflechtungen aus Emotionen, Gefühlen und Assoziationen, von Atmosphären. Doch nur selten macht man sich wirklich mal Gedanken darüber, wie ein Song entstanden ist. Man kennt vielleicht den Künstler, aber beschäftigt sich kaum damit, wie, wann und wo ein Song geschaffen wurde, welche Gefühle der Künstler in den Momenten des Schaffens verarbeiten wollte, was seine Inspiration war, wie der ganze kreative Prozess aussah. Das ist aber gerade auch in der Musik sehr schwierig, wenn man nicht in der Materie drinsteckt. Natürlich legen auch alle anderen künstlerischen Richtungen nicht direkt ihre künstlerischen Schaffensprozesse offen, aber vor allem in der Musik wirkt die dahinterliegende Arbeit oftmals sehr abstrakt und nicht so greifbar, wie beispielsweise in der Malerei. Cvna und Goshima Mindestens drei Jahre bevor wir mit unserer ersten EP Procastination …