Das ganze Leben ist voll von Konsum. Einkaufszentren, Webseiten, Marken. Tag für Tag sammelt sich all möglicher Kram einfach so bei uns zuhause an. Es gibt kein Optimum, kein richtig oder falsch, wenn es darum geht, bei sich zuhause auszumisten und sich auf das zu reduzieren, was man wirklich braucht. Dieser Post ist ein Anstoß, das eigene Leben ein wenig zu minimalisieren und über den täglichen Konsum nachzudenken.
4 Schritte, um deine Unordnung zu ordnen:
- Sei direkt! Zögere nicht, alten Kram auszusortieren, sobald er dich stört. Was bringt es dir, wenn ein paar Schuhe, die du eh nicht mehr anziehst, immer noch in deinem Zimmer herum stehen? Mach‘ doch einfach direkt Platz. Verkaufe oder verschenke. Das befreit auch deinen Kopf.
- Nimm dich etwas zurück. Versuche, für 30 oder sogar für 60 Tage, mal einen Gang herunter zu schalten und nichts zu kaufen, was du nicht wirklich brauchst. Versuche, dich selbst dabei zu beobachten, wie dich Marken oder Werbung beeinflussen.
- One-in-One-Rule. Besitze von jeder Sache nur eines. Wenn du beispielsweise einen neuen Fernseher kaufst, ist es doch ganz klar, dass du den alten verkaufst. Bei den meisten Sachen kaufst man es auch erst neu, sobald es kaputt, abgenutzt oder nicht mehr zu gebrauchen ist. Wieso hast du dann trotzdem fünf T-Shirts in der selben Farbe oder drei Körperlotionen? Wieso denkst du nicht mal darüber nach, von jeder Sache wirklich nur ein Produkt zu besitzen und dafür dann für etwas bessere Qualität auch etwas mehr Geld auszugeben?
Die Frage bleibt jetzt aber trotzdem: Wie fange ich an? Wie bekomme ich ein minimalistisches Zuhause?
Im Prinzip wisst ihr alle, wie ihr entrümpelt. Mach es in deinem Rhythmus und arbeite dich von Raum zu Raum. Fang eventuell nicht mit sentimentalen Gegenständen an, sondern mit Dingen, von denen du dich gut trennen kannst. Ein guter Einstieg bietet die 30-Tage-Challenge: die macht dich nicht nur in deinen eigenen vier Wänden zum Minimalisten, sondern sorgt dafür, dass du auch mal in deinem Handy und Co. ausmisten kannst. Gute Anleitungen für die Challenge findest du sowohl hier als auch hier.
Was behalten? Du behältst nur, was du wirklich brauchst oder was du sehr gern hast. Bestimmt wirst du dich bei dem ein oder anderem Gegenstand schwer tun. Und ganz ehrlich? Mach langsam. Du wirst wahrscheinlich mit der Zeit immer weniger Bezug zu deinem Zeug haben und dadurch wahrscheinlich auch etwas extremer. Irgendwann kommt der Moment, in dem du es guten Gewissens weggeben kannst. Und wenn nicht, ist es wohl besonders wichtig für dich. Und das ist auch okay.
Was, wenn ich etwas weg gebe und es danach bereue? Kommt das vor? So gut wie nie. Die meisten Gegenstände wirst du nicht vermissen, du wirst dich nach kurzer Zeit schon nicht mal mehr an sie erinnern. Natürlich kann es vorkommen, dass es zu voreiligen Entschlüssen kommt. Das meiste kannst du aber kostengünstig ersetzen. Es geht natürlich nicht darum, erst alles auszumisten um es danach wieder neu zu kaufen. Das hat mit Minimalismus nichts zu tun. Wenn du zum Beispiel das Waffeleisen weggegeben hast und ein halbes Jahr später spontan Lust auf Waffeln kriegst, kannst du auch in das nette Cafe von nebenan gehen oder du machst dir eben Pancakes.
Du bist kreativ genug um keine Zweifel aufkommen zu lassen!
Wieviele Gegenstände darf ich besitzen? Das ist eine Frage die wohl immer und immer wieder aufkommt. Wie gesagt, es gibt einige Minimalisten, die weniger als 100 Gegenstände besitzen. Aber ich denke, das ist auch etwas Relatives. Du liebst es, zu basteln und zu malen? Dann ist es mehr als okay, genügend Künstlerbedarf zuhause zu haben. Du liebst Pflanzen? Dann ist es schön für dich, einige davon zuhause zu haben. Es gibt hier keine Regeln. Du legst sie fest, aber du musst ehrlich zu dir sein. Als Minimalist lebst du in einem Zimmer, in einer Wohnung oder einem Haus, das nur Gegenstände enthält, die für dich entweder einen großen Mehrwert oder große Freude bedeuten. Alles andere geht.
Was mache ich mit den ausgemisteten Sachen? Das ist eine wichtige und verantwortungsvolle Frage mit der du dich in jeden Fall auseinander setzen musst. Im Prinzip musst du dich entscheiden ob du dir die Zeit nimmst, sie zu verkaufen oder deine entrümpelten Gegenstände zu spenden. Du kannst auch nach einer großen Entrümpelungsaktion auf den Flohmarkt gehen und danach alles, was du nicht verkauft hast, spenden. Das wäre doch ein schöner Mittelweg? Wirf intakte Gegenstände nicht weg – jemand anderes freut sich höchstwahrscheinlich sehr, wenn er es haben könnte. Nur, weil es keinen Mehrwert für dich hat, bedeutet es nicht, dass es keinen Mehrwert für jemand anderen haben kann. Entrümpeln kostet Zeit und vor allem Kraft. Manchmal erschöpft es – vor allem am Anfang, wenn man merkt, wie sich das Zeug über die Jahre angesammelt hat. Aber es befreit, wenn man sich von dem ganzen Kram, alten Büchern oder Klamotten löst. Oft löst man sich dadurch nämlich auch von den Werten, weswegen man sie behalten hat.
Du bist mehr als die Gegenstände die du besitzt. Viel mehr. Und das Ausmisten wird dir helfen, anders über die Gegenstände zu denken. ALLES was wir besitzen ist ersetzbar. Sei nie abhängig von Dingen, die du verlieren könntest. Sei frei und lebe und definiere dich nicht über deinen Besitz, sondern über deine Leidenschaften und die Werte, die du vertrittst. So wird dein Leben minimalistisch. Das heißt nicht leichter – sondern einfach simpel. Schaffe durch deine Entrümpelungsaktion wieder Raum und bringe so durch weniger wieder mehr in dein Leben: Mehr Zeit, mehr Freunde, mehr Liebe, mehr Bedeutung, mehr Leidenschaft, mehr Du, mehr Geben und mehr Leben.
Aufräumen im Bad: Generell gilt, alles erstmal aufzubrauchen und nichts wegzuschmeißen. Nachhaltige Alternativen sind Menstruationstasse statt Tampons/ Seifenstücke und festes Shampoo statt Duschgel oder ähnliches in Plastikverpackungen/ Roggenmehl statt Shampoo/ Bambuszahnbürsten statt Plastikzahnbürsten/ Öle statt Abschminkzeug, Rasierschaum und Feuchtigkeitscreme/ Zahnpasta und Deo selbst machen
Aufräumen auf dem Schreibtisch: Aussortieren, lose Blätter sortieren, Ordner anlegen, Digitalisieren. Auf einem aufgeräumten und ordentlichen Schreibtisch bleibt mehr Platz zum Denken.
Aufräumen im Kleiderschrank: Stelle dir folgende Fragen: Fühlst du dich gut, wenn du es trägst? Schmeichelt es dir? Magst du die Farbe? Ist es bequem? Passt dir die Größe? Ist es dein persönlicher Stil? Musst du einen oder mehrere der Punkte verneinen, ist es ein klares Zeichen dafür, dass du dieses Kleidungsstück lieber weggeben solltest. Es gibt aber noch andere Tipps, wie Minimalisten ihren Kleiderschrank aufräumen. Zum einen gibt es den Kombi-Faktor: jedes Kleidungsstück sollte mit mindestens drei Varianten kombinierbar sein. Es ist natürlich auch sinnvoll in der Zukunft nur Teile zu kaufen, die auch in deinen ganzen Kleiderschrank passen. So hat du immer mehr Möglichkeiten. Außerdem gibt es den Kleiderhaken-Trick: Einfach mal alle Kleiderhaken im Schrank umdrehen, sie also von hinten auf die Stange hängen. Dann setzt du dir einen Zeitrahmen von beispielsweise 30 Tagen. Jedes Mal wenn du ein Kleidungsstück aus dem Schrank nimmst und es nach dem Tragen wieder hineinhängst, packst du den Kleiderbügel wie gewohnt von vorn auf die Stange. So siehst du nach Ablauf der Zeit, welche Kleidungsstücke du in dem gesetzten Zeitrahmen du nicht getragen hast und kannst sie guten Gewissens aussortieren.
Nochmal zusammengefasst: Minimalismus beginnt im Kopf. Mach dir keinen Stress und nimm dir die Zeit, die du brauchst. Hier sind noch einige Links, die dir Informationen rund um die Themen Minimalismus und Ausmisten geben. The Minimalists/ Minimalismus leben/ Schlichtheit/ Malmini/ Detox für den Kleiderschrank/ Clutter-free
Text und Bild von Luka
im Rahmen des minimalismus mai
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